Bekannter YouTuber kritisiert Luisa Neubauer und wirft ihr Inkonsequenz vor
Koblenz - Die bekannte Klimaaktivistin und "Fridays for Future"-Organisatorin Luisa Neubauer (26, Bündnis 90/Die Grünen) gab kürzlich dem Journalisten und Podcaster Tilo Jung (36) ein längeres Interview. Teile davon griff der ebenfalls bekannte YouTuber Wolfgang M. Schmitt (35) in einem Video auf und übte dabei Kritik an der 26-Jährigen – er warf ihr Inkonsequenz vor.
In dem zu der Reihe "Die Politikanalyse" gehörenden YouTube-Video befasst sich der politisch links stehende Ideologie-Kritiker Schmitt zunächst mit Interviews der Ökonomen Clemens Fuest (53, Präsident des ifo Instituts) und Isabel Schnabel (50, Direktoriums-Mitglied der Europäischen Zentralbank).
Erst danach kommt der auch für seine Filmanalysen und einen Wirtschaftsblog bekannte Koblenzer auf Luisa Neubauer zu sprechen.
In der Überleitung zu der Klimaaktivistin sagt der YouTuber: "Aber jetzt haben wir viel vom Kapitalismus geredet, ist es überhaupt sinnvoll, vom Kapitalismus zu sprechen? Warum scheuen wir uns so häufig davor? Oft ist es ein bisschen wie im Märchen, da spricht man auch ja von dem, was man nicht aussprechen will, vom Unaussprechlichen, vom 'Du weißt schon, wer'."
Weiter bemerkt Wolfgang M. Schmitt in seiner Hinleitung zu Luisa Neubauer, dass das Wort Kapitalismus zunächst nur eine wertfreie Bezeichnung für ein bestimmtes Wirtschaftssystem sei.
"Begriffe helfen uns, etwas zu begreifen. Und vom Kapitalismus reden heißt nicht gleich zu brüllen, 'nieder mit dem Kapitalismus'. Die 'Fridays for Future'-Spitze nimmt das Wort trotzdem nicht so gerne in den Mund, obwohl sie uns aber laufend davor warnt, nicht zu euphemistische Begriffe zu verwenden, wenn es um den Klimawandel – oder ich glaube, man sagt Klimakrise oder Klimakatastrophe – geht", fährt der 35-Jährige fort.
Im Anschluss daran ist eine Szene aus dem Interview von Luisa Neubauer mit Tilo Jung zu sehen. Der Journalist fragt die Klimaaktivistin, ob sie eine Antikapitalistin sei?
Wolfgang M. Schmitt: "Wer von der Klimakrise spricht, darf vom Kapitalismus nicht schweigen!"
Die 26-Jährige windet sich daraufhin sichtlich, um eine Festlegung zu vermeiden.
Sie möchte den Kapitalismus-Begriff in Bezug auf die Debatte um die Klimakrise nicht verwenden, wie sie umständlich erklärt, da dieser Begriff nicht den "Kern der Sache" treffe.
Dies verwundert, da sie zugleich auch zugab, dass zu ihren Forderungen auch eine fundamentale Veränderung der bestehenden – eben kapitalistischen – Wirtschaftsweise gehöre.
Ferner gibt sie zu erkennen, dass sie nicht vom Kapitalismus sprechen möchte, um daraus resultierende Anfeindungen zu vermeiden.
Wolfgang M. Schmitt wirft der Klimaaktivistin deshalb Inkonsequenz vor.
Sie blende im Hinblick auf die wirtschaftlichen Grundlagen des Klimawandels die großen und wichtigen Zusammenhänge aus.
Sein Fazit lautet: "Wer von der Klimakrise spricht, darf vom Kapitalismus nicht schweigen!"
Titelfoto: Jens Büttner/dpa