Liebes-Outing von Tatort-Star Jasna Fritzi Bauer: "Fand sie direkt cute"
Berlin - Seit fünf Jahren lebt Jasna Fritzi Bauer (35) bereits mit einer Frau zusammen - bisher hat sie daraus ein Geheimnis gemacht, doch damit ist jetzt Schluss!
In einem Interview mit der "Vogue" hat die 35-Jährige ihre Liebe zu der Berliner Künstlerin Katharina Zorn öffentlich gemacht. Mehr noch: Die beiden Frauen "sind zu einhundert Prozent gleichberechtigte Mütter" ihrer Tochter Zoe (6), betonte Zorn.
Die Sechsjährige nennt sie "die eine Mama" und "die andere Mama" oder "die große Mama" und "die kleine Mama", denn Jasna ist ein ganzes Stück kleiner als ihre Partnerin. Die drei leben mit Dalmatiner Ace in einer Wohnung im Stadtteil Prenzlauer Berg.
Kennengelernt haben sie sich bei gemeinsamen Freundinnen in Frankfurt am Main. Die Designerin kannte Bauer nach eigener Aussage zuvor nicht und "fand sie direkt cute. Wir haben den Tag zusammen verbracht, mit Zoe, sie war noch ein Baby."
Was folgte, war ein jahrelanges Versteckspiel. Die Schauspielerin nahm ihre Partnerin zwar immer wieder zu Veranstaltungen mit, "aber ich bin durch die Hintertür gekommen und gegangen", erinnerte sich Katharina. Deswegen habe es auch oft Streit gegeben.
Besonders heikel sei die Situation einmal bei "Inas Nacht" geworden. Die Darstellerin wurde von Gastgeberin Ina Müller (58) nach ihrer Wohnsituation gefragt. "Ich habe an der Körpersprache von Jasna gemerkt, sie will da raus", schilderte Zorn, die im Publikum saß, den Vorfall.
Jasna Fritzi Bauer und Katharina Zorn wollen Vorbild für die Gesellschaft sein
Sie habe gewusst, dass ihre Freundin sich in diesem Augenblick nicht outen würde und sei dennoch sehr verletzt gewesen. "Wäre auch ein beschissener Moment gewesen zu erzählen, wie es wirklich ist, so bei 'Inas Nacht': Übrigens, ich bin mit einer Frau zusammen", merkte Bauer an.
Doch warum haben die zwei sich dazu entschieden, ihr Versteckspiel jetzt zu beenden? "Wir haben lange diskutiert, ob wir unsere Beziehung öffentlich machen sollen", erklärte die Künstlerin.
Der "Tatort"-Star ergänzte: "Wir glauben, dass es jetzt an der Zeit ist, dass wir nach vorn gehen und ein Zeichen setzen", was sie auch mit dem Rechtsruck in der Gesellschaft und der aufgeheizten Stimmung begründete.
Für einen bestimmten Teil der Gesellschaft sei eine queere Beziehung immer noch nicht normal. "Ich finde das Wort Vorbild ist etwas groß, vielleicht ist das jetzt aber eben unsere Rolle", stellte die Promi-Dame, die sich selbst als "bi" bezeichnete und sich keinen "Stempel aufdrücken" lassen will, fest.
Dieser Schritt sei für das Paar "definitiv ein Neuanfang", betonte Jasna Fritzi Bauer, die keine Bedenken hat, dass sich ihr Coming-out negativ auf ihre Karriere auswirken könnte. "Ein großer Teil meines Selbstvertrauens kommt auch aus der Beziehung zu Katharina und aus unserer Familie."
Titelfoto: Jens Kalaene/dpa