Leinwand-Comeback von Leonardo DiCaprio: Neun Minuten Standing Ovation in Cannes
Cannes (Frankreich) - Derartig langer Beifall ist selbst im Klatsch-freudigen Cannes eine Seltenheit: Ganze neun Minuten lang erhob sich das Fachpublikum nach der Premiere von "Killers of the Flower Moon", um Leonardo DiCaprio (48), Martin Scorsese (80) und Co. gebührenden Respekt zu zollen.
Vier Jahre ist es inzwischen her, dass DiCaprio mit "Once Upon a Time in Hollywood" zuletzt auf der großen Leinwand zu sehen war. Nun feierte sein neuester Film beim Filmfestival in Cannes aufsehenerregend Premiere.
Mit einer brachialen Laufzeit von fast dreieinhalb Stunden kommt das Western-Drama "Killers of the Flower Moon" daher. Langeweile? Nicht bei dem euphorisierten Publikum in Cannes! Wie mehrere Medien berichteten, soll es neun Minuten andauernde Ovationen gegeben haben - der bislang längste Beifall für einen Film bei den diesjährigen Filmfestspielen an der Côte d’Azur.
Wahrscheinlich eine riesige Erleichterung für Apples Film- und Fernsehabteilung, die sich das Prestige-Projekt rund 200 Millionen US-Dollar (rund 185 Mio. Euro) kosten ließ.
Bereits im März 2016 begann die Entwicklung des Films, der auf dem erst ein Jahr später erschienenen gleichnamigen Buch von David Grann (56) beruht. Im Herbst dieses Jahres soll der Streifen dann endlich auf der Streaming-Plattform Apple TV+ veröffentlicht werden.
Anders als DiCaprios letztes Projekt - "Don’t Look Up" (2021) - soll das Western-Drama zunächst auch weltweit im Kino laufen.
Der Trailer zu "Killers of the Flower Moon" mit Leonardo DiCaprio und Lily Gladstone
"Killers of the Flower Moon" erzählt von dunklem Kapitel der US-Geschichte
Für DiCaprio und Scorsese war es bei Weitem nicht die erste Zusammenarbeit. Der Schauspiel-Star und die Regie-Legende drehten gemeinsam bereits gefeierte Filme wie "Departed - Unter Feinden" (2006) und "The Wolf of Wall Street" (2013).
Auch der Scorsese-Liebling schlechthin gehört zum Cast von "Killers of the Flower Moon": Robert De Niro (79)! Lily Gladstone (36) spielt indes ein Mitglied des Osage-Ureinwohnerstammes - DiCaprio übernimmt die Rolle ihres Mannes.
Der Film handelt von einem dunklen (und realen) Kapitel der US-Geschichte: In den 1920er-Jahren wurden mehrere Angehörige der Osage ermordet, nachdem große Ölvorkommen unter ihrem Land entdeckt worden waren.
Trotz der extremen Laufzeit darf sich das Publikum indes wohl auf ein echtes Scorsese-Meisterwerk freuen. Nicht nur der Applaus in Cannes war vielversprechend, auch die ersten Kritiken kündigen Großes an.
Schon jetzt gilt das Apple-Projekt als ganz heißer Kandidat für zahlreiche Oscars im kommenden Jahr!
Titelfoto: Fotomontage: AFP/Valery Hache, Apple TV +