Lena Meyer-Landrut: Darum gibt es für ihren neuen Song eine Trigger-Warnung
Berlin - Lena Meyer-Landrut (32) hat ihre Fans mit einem neuen Song samt dazugehörigem Musikvideo überrascht. Darin schlägt die Sängerin ungewohnt ernste Töne an.
In ihrer YouTube-Playlist "Lena Sings 2.0" veröffentlicht Lena Meyer-Landrut regelmäßig akustische Coverversionen ihrer aktuellen Lieblingslieder. Diesmal hat sich die 32-Jährige den Anfang des Jahres erschienenen Song "Ice Cream Man" der britische Künstlerin Raye (25) vorgenommen.
Darin verarbeitet Raye traumatische Erfahrungen, die sie als Kind, aber auch später als erwachsene Frau in der Musikindustrie machen musste.
"Triggerwarnung: Der Inhalt des Liedes befasst sich mit dem Thema sexualisierter Gewalt. Es beschäftigt sich mit einer Thematik, die von einigen HörerInnen als beunruhigend empfunden werden könnten", schreibt Lena auf Instagram zu dem Song.
Denn während das Lied auf musikalischer Ebene wie eine gefällige Pop-Ballade daherkommt, haben es die Lyrics in sich. Raye berichtet darin von insgesamt vier Fällen von sexueller Belästigung, die sie erleben musste ("Es passierte mit sieben, als ich 21 war, mit 17 und mit elf").
Der Text erzählt von den Langzeitfolgen sexualisierter Gewalt ("Den Preis dafür zahle ich heute noch, verdammt. Alles, was du getan hast, hat Trümmer in mir hinterlassen") und der Sprachlosigkeit, die Betroffene in der Folge oft überkommt ("Und nein, ich habe damals kein Wort gesagt, der beste Beweis dafür, dass ich eine Frau bin, schätze ich").
Auch die Selbstvorwürfe vieler Opfer werden thematisiert, genau wie das Zögern, den eigenen Peiniger anzuzeigen, aus Angst, in einem möglichen Gerichtsverfahren retraumatisiert zu werden.
Lena Meyer-Landrut covert "Ice Cream Man" von Sängerin Raye
In ihrer Version von "Ice Cream Man" lässt Lena die Botschaft des Songs in den Vordergrund treten, beschränkt sich musikalisch auf den Klang ihrer Stimme, ein anfangs sanftes, dann energischer werdendes Klavier und in den Hintergrund gemischte Drums.
Der Musikclip kommt ähnlich reduziert daher: Im simplen blauen Trägerkleid performt die Sängerin den Song, ihre Bewegungen sind langsam und fließend, manchmal wirkt es, als verschmelze sie fast mit dem hellblauen Hintergrund.
Die Fans freuen sich in den Kommentaren über das Lebenszeichen nach Lenas Reitunfall und sind berührt von der Coverversion. "Wow. Gänsehaut. Überall", schreibt etwa eine Nutzerin.
Auch ein paar prominente Kolleginnen melden sich zu Wort. So lässt Stefanie Giesinger (26) ein paar Herzchen da und Palina Rojinski (38) schreibt zu dem Lied: "So gut."
Titelfoto: Henning Kaiser/dpa