Thilo Mischke äußert sich bei Kurt Krömer zu Sexismus-Vorwürfen: "Das bin ich nicht"

Berlin - Thilo Mischke (44) hat in Kurt Krömers (50) Podcast "Feelings" seine gescheiterte Verpflichtung für das Kulturmagazin "ttt – titel, thesen, temperamente" reflektiert.

Kurt Krömer (50) betreibt seit über seit zwei Jahren seinen Podcast "Feelings".
Kurt Krömer (50) betreibt seit über seit zwei Jahren seinen Podcast "Feelings".  © Henning Kaiser/dpa

Direkt zu Beginn des Gesprächs kam das Thema auf den Tisch. Mischke hätte zu Beginn dieses Jahres die Moderation des Formats übernehmen sollen. Allerdings kamen dann Vorwürfe auf.

So wurde ihm wegen seines Romans "In 80 Frauen um die Welt" aus dem Jahr 2010 Sexismus vorgeworfen. Die Folge: Das Erste zog vorzeitig den Stecker und es entbrannte im Netz eine Debatte um seine Personalie.

Zum Titel des Buches sagte der 44-Jährige dem Gastgeber, dass dieser "von Anfang an ohne Diskussion" nicht gut gewählt gewesen sei und gab an: "Ich wollte das nie, habe mich dagegen gewehrt, aber es nie geschafft." Zudem sei die Veröffentlichung nichts Neues gewesen.

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"Ich bin offen damit umgegangen mit den wirklich kritikwürdigen Inhalten", beteuerte der Journalist. In seinen Augen wäre die Sendung "die perfekte Chance" für eine kritische Reflexion gewesen.

Thilo Mischke steht Kurt Krömer Rede und Antwort

Thilo Mischke (44) zog sich nach dem Shitstorm zurück.
Thilo Mischke (44) zog sich nach dem Shitstorm zurück.  © Sebastian Gollnow/dpa

"Ich will an dieser Stelle betonen, dass ich mich nicht zum Opfer des Shitstorms machen will", hob Mischke hervor und ergänzte: "Das Geradestehen für dieses Buch ist mir wichtig."

Daraufhin warf Krömer ein: "Über die Wucht." Die mediale Berichterstattung, schloss sich der Gast an, habe ihn überrascht, obwohl er nach eigenen Angaben in der Vergangenheit schon von allen Seiten zahlreiche Wellen der Kritik erlebt habe. Besonders getroffen habe ihn, was ihm "von Kolleginnen und Kollegen, die mich kennen", entgegenschlug.

Zudem sei ihm übel aufgestoßen, dass "wahnsinnig viel über meine Person gemutmaßt" worden sei, "ohne dass ich gefragt wurde", ob das überhaupt stimme. Als "riesige schwarze Welle, die über dir zusammenbricht", beschrieb Mischke die Push-Nachrichten großer Medien, die sein vermeintliches Fehlverhalten anprangerten.

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Daraufhin habe er sich vorerst zurückgezogen: "Du traust dich nicht auf die Straße. Du hast Angst vor allem." Obwohl seitdem ein paar Monate ins Land gingen, räumte er hinsichtlich der Podcast-Aufzeichnung ein: "Ich sitze ganz klapprig vor dir."

Ferner sagte Mischke, dass weiterhin Redebedarf bestehe: "Wir müssen Sexismus diskutieren, die Strukturen diskutieren. Der Journalist, der ich damals war, ist ein Produkt davon." Allerdings habe er sich auch weiterentwickelt, setzte er hinterher: "Ich dachte immer, dass die letzten 15 Jahre gereicht haben, um zu zeigen: 'Das bin ich nicht.'"

Titelfoto: Henning Kaiser/dpa, Sebastian Gollnow/dpa (Bildmontage)

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