Handball-Ikone Stefan Kretzschmar bei Kurt Krömer: Darum hörte er als Spieler auf
Berlin - Mit ihm endete beim SC Magdeburg eine Ära! Stefan Kretzschmar (51) hat in Kurt Krömers (49) Podcast "Feelings" erzählt, warum er vorzeitig einen Schlusspunkt hinter seine Handballspieler-Karriere setzte.
Aufhänger des Gesprächs war ein Auftritt des Berliner Entertainers nach einem Abend mit "Kretzsche" in der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt vor vielen Jahren.
In diesem Zusammenhang ging es auch um Nervosität und Klarheit auf der Bühne. Zuvor Lampenfieber zu haben, das würde nie aufhören, verriet Krömer.
Sobald der Komiker aber vor dem Publikum stehe, sei das nach fünfzehn Sekunden vorbei. "Wenn der erste lacht, schlägt das um in Größenwahn", scherzte der Schauspieler.
Auf Nachfrage Krömers, ob Spielern nicht auch der "Ar*** auf Grundeis" gehe, antwortete die Handball-Legende: "Das wäre kontraproduktiv. Du darfst keine Angst haben, aber wenn du Anspannung und Nervosität nicht mehr hast, dann kannst du auch aufhören."
Das sei auch der Grund gewesen, warum der ehemalige Nationalspieler 2007 schon mit 34 Jahren seine Karriere beendete. "Weil ich von heute auf morgen die Lust an den Sport verloren habe", gab er zu Protokoll. Alter habe keine Rolle gespielt. Tatsächlich hörte "Kretzsche" ein Jahr vor Ablauf seines Vertrages freiwillig als Spieler auf.
Kurt Krömer sprach mit Stefan Kretzschmar über Nervosität
In seinem Sommerurlaub geriet er damals ins Grübeln. "Willst du noch zwei, drei Jahre morgens um neun Uhr in kurzer Hose in der Turnhalle stehen und das machen, was du schon seit zwanzig Jahren gemacht hast?", so der heutige Sportchef der Füchse Berlin.
Seiner Ansicht nach gibt es zwei Herangehensweisen. Zum einen habe DFB-Sportdirektor Rudolf "Rudi" Völler (63) ihm gesagt: "Kretzsche, spiele so lange du kannst - bis sie dich vom Feld trägen, weil diese Zeit kommt nicht wieder."
Zum anderen: Aufhören, wenn du an der Spitze bist, "und sich die Leute fragen: Warum hört er denn schon auf?" Der einstige EHF-Cup-Sieger entschied sich für letzteres und wechselte damals ins Management seines Klubs SC Magdeburg. Heute spielt sein Sohn Elvis Ernesto (14) in der B-Jugend des Vereins.
Neue Folgen von "Feelings" erscheinen donnerstags auf Spotify. Exklusive Bonusfolgen sind bei Amazon Music mit einem Prime- oder Unlimited-Abo zudem werbefrei abrufbar. Außerdem gibt es sie dort bereits eine Woche früher.
Titelfoto: Rolf Vennenbernd/dpa, Ronny Hartmann/dpa-Zentralbild/dpa (Bildmontage)