"Chez Krömer": Harald Glööckler blickt bei Kurt Krömer auf dunkle Episoden zurück
Berlin - Pompöser Besuch bei "Chez Krömer": Kurt Krömer (47) hat in seiner rbb-Sendung Harald Glööckler (57) vor den Kadi gezerrt. Mit im Gepäck war am Montagabend auch Papillon-Rüde Billy King (11).
Im Verhörraum ging es unter anderem um die Teilnahme des Unternehmers am Dschungelcamp 2022, das er als Viertplatzierter mit elf Kilo weniger auf der Waage verließ.
Ausschlaggebend für die Teilnahme seien der Lockdown und der Wunsch nach PR seitens seiner Partner gewesen, als die Anfrage bei ihm eintrudelte: "Dann habe ich mir überlegt: Du kannst hier in der Pfalz sitzen, in dem Garten, in der Kälte, oder du setzt dich in die Hitze nach Australien – am Ende war's Südafrika. Hier sieht dich keiner und dort sehen dich Millionen von Menschen."
Die Frage des Moderators, ob er ein "Aufmerksamkeitsdefizit" habe, verneinte Glööckler und stellte klar: "Meine Partner wollten Publicity."
Dennoch sei es ihm auch ein Anliegen gewesen, den "alltäglichen Herrn Glööckler oder auch diesen Menschen, der in sich ruht" dem Publikum nahezubringen, schob er nach.
Der polarisierende Mode-Zar wehrte sich auch gegen Vorwurf, er habe an dem RTL-Pritschenlager teilgenommen, um die Beziehungskrise mit Dieter Schroth (73) nach 35 Jahren Bilderbuchehe medienwirksam zu inszenieren und seinem Mann so einen Schuss vor den Bug zur verpassen.
Zur Erinnerung: Am Tag vor dem siebten Hochzeitstag packte Glööckler seine Koffer und verließ das gemeinsame Haus in Ludwigshafen in Richtung Berlin. Grund seien Depressionen und weitere gesundheitliche Probleme des Lebensgefährten gewesen, die den Schriftsteller sehr belastet hätten.
Dazu führte Prinz Pompöös näher aus: "Am Ende muss man sich selbst helfen, andere können das nicht. Das ist eine schreckliche Sache. Er hat jetzt begriffen, dass er etwas ändern muss und ist auf einem guten Weg, denke ich. Er hatte auch Hilfe." Eine Therapie habe der 73-Jährige jedoch nicht gemacht, räumte Glööckler ein.
Harald Glööckler ist zu Gast bei "Chez Krömer" und spricht über das Dschungelcamp 2022
Das Gespräch kam auch auf ein sensibles Thema: den Tod von Glööcklers Mutter. Sein alkoholkranker Vater habe sie die Treppe heruntergestoßen, drei Tage später war sie tot. Innere Verletzungen. Da war Glööckler erst dreizehn Jahre alt. Ein Unfall sei es gewesen, hieß es damals.
Der Wunsch, jede Frau zu seiner Prinzessin machen zu wollen, rühre daher, dass "meine Mutter gepeinigt und mein Vater ein Schläger war", gibt Glööckler zu verstehen. "Es gibt nicht eine Sekunde in meiner Kindheit, wo ich nicht Angst haben musste, dass die Mutter blutend am Boden liegt oder tot ist", wiederholte der gebürtige Baden-Württemberger, was er bereits im Dschungelcamp offenbarte.
Nach Jahren des Verarbeitens sei der ausgebildete Einzelhandelskaufmann an einem Punkt angeklagt und habe für sich festgestellt, "dass nie einer alleine schuld ist, sondern dass beide mitgemacht haben".
Als schlimm empfinde er, dass man irgendwann sowohl mit dem Vater als auch der Mutter "bedient" sei. "Dann sollte man irgendwann einen Deckel draufmachen", fügte er an und er sich immer wieder gefragt hatte: "Warum hat sie mir das angetan? Sie hätte diesen Mann auch verlassen können."
Daher sei für den Designer nach all der Zeit "das Thema durch. Man muss irgendwann einen Haken darunter machen", beteuerte er. Glööckler erzählte zudem, dass er als Kind von einem "Freund der Familie" missbraucht worden sei. Eine traumatische Erfahrung, die er verdrängt hatte, und erst beim Anblick eines Fotos wieder in sein Gedächtnis gerufen wurde.
Weitere Studiogäste sind Justizminister Marco Buschmann (44, FDP) und die Choreografin Nikeata Thompson (41).
"Chez Krömer" ist am Dienstag um 22.15 Uhr beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) zu sehen. Online erscheinen die Folgen wöchentlich jeweils bereits montags ab 18 Uhr in der ARD-Mediathek und auf YouTube.
Titelfoto: https://www.ardmediathek.de/sendung/chez-kroemer/Y3JpZDovL3JiYi1vbmxpbmUuZGUvY2hlei1rcm9lbWVy