AfD-Politiker als Talk-Gäste? Anne Will spricht bei Kurt Krömer Tacheles
Berlin - Anne Will (58) hat im Gespräch mit Kurt Krömer (49) in dessen Podcast "Feelings" auf ihre Talkshow-Karriere zurückgeblickt.
Anfang Dezember 2023 machte sie nach 16 Jahren Schluss. Nach 553 Sendungen mit 1300 Gästen räumte Will den Posten und übergab den Sonntagabend an Ex-"Tagesthemen"-Moderatorin Caren Miosga (55).
"Ich bin froh mit der Entscheidung. Ich finde es genau richtig. Ich war nicht sicher, wie es sich anfühlen würde, aber es fühlt sich super an", verriet die 58-Jährige.
Langeweile kommt aber nicht auf, denn: Seit April 2024 ist die Talk-Königin wöchentlich in ihrem eigenen Podcast zu hören. Der Name: "Politik mit Anne Will".
Über ihren damaligen Job könne sie sich nicht beschweren. Es sei "nicht wie Fließband" oder "körperlich ausbeuterisch", aber "fordernd" gewesen, wie die Moderatorin erzählte.
Letzteres habe eine Rolle für den Schlussstrich gespielt - aber nicht nur. "Hauptsächlich habe ich gedacht, ich möchte noch einmal wieder etwas anderes machen. Darum ging es vor allen Dingen", resümierte die 58-Jährige.
Zudem ging es auch um AfD-Politiker, die sie in ihrer Sendung interviewt hatte. Auf Krömers Frage, ob man sie als Gäste einladen sollte, antwortete der TV-Star: "Ich finde es schwer." Zum einen, weil sich diese Politiker "einem konstruktiven Gespräch verweigern", denn auf ein solches sei die Sendung ausgelegt.
Anne Will pflichtet Kurt Krömer bei: "Vollkommen richtig"
"Dann lade lieber Menschen ein, die auch ein Gespräch führen wollen und die da mitmachen wollen. Andererseits sagt man, das sind demokratisch gewählte Politikerinnen und Politiker, man muss sie beteiligen am öffentlichen Diskurs", differenzierte Will weiter.
Sie musste sich aber auch eingestehen, "da nie richtig mehr zu Potte gekommen" zu sein. "Wir haben dann keine Vertreter der Partei mehr eingeladen. Ob das aber so richtig war, auch journalistisch top geboten - da würde ich jetzt nicht sofort einen Haken dran machen. Ich finde es schwer auflösbar", erklärte die Journalistin.
Sie pflichtete dem Gastgeber mit den Worten "Vollkommen richtig" bei, als er befand: "Ich habe das Gefühl, dass beides gut ist für die AfD. Wenn man sie einlädt, wenn man sie nicht einlädt, ist es auch gut für die AfD." Dies könne man auch an den Zahlen ablesen, so die gebürtige Kölnerin. "Egal wie du es machst, es hilft ihnen."
Neue Folgen von "Feelings" erscheinen donnerstags auf Spotify. Exklusive Bonusfolgen sind bei Amazon Music mit einem Prime- oder Unlimited-Abo zudem werbefrei abrufbar. Außerdem gibt es sie dort bereits eine Woche früher.
Titelfoto: Rolf Vennenbernd/dpa, Wolfgang Borrs/NDR/ARD/dpa (Bildmontage)