Künstlerin mit politischem Statement: "AfD-Wähler freuen sich"
Frankfurt am Main - Dragqueen Electra Pain (36) ist eine ebenso bunte wie schrille Erscheinung, wenn sie auf die Straße geht. Doch die Künstlerin ist auch eine politische Aktivistin.
Am gestrigen Sonntag stellte sie dies erneut unter Beweis: Die Frankfurterin, die im bürgerlichen Leben als Mann unterwegs ist, veröffentlichte ein Instagram-Reel.
In dem mit Musik unterlegten Clip läuft die Dragqueen auf die Kamera zu. Dabei schwenkt sie eine Regenbogenfahne, das Symbol der LGBTQ-Community.
Über Ihr ist ein Text-Block eingeblendet, der mit diesen Worten beginnt: "AfD-Wähler freuen sich, dass heute der 'Pride Month' zu Ende geht" - damit spielt Electra Pain darauf an, dass am gestrigen Sonntag der Juni endete, welcher in der LGBTQ-Szene als "Pride"-Monat angesehen wird, um für die Emanzipation der homosexuellen, bisexuellen und queeren Menschen sowie der Personen mit Trans-Identität einzutreten.
Der Verweis auf die Anhänger der in Teilen rechtsextremistischen AfD ist in diesem Zusammenhang ebenfalls von tieferer Bedeutung.
Electra Pain wurde schon zum Opfer einer LGBTQ-feindlichen Attacke
Viele AfD-Sympathisanten rufen im Juni alternativ den sogenannten "Stolzmonat" aus - einerseits um ihren Nationalstolz zu dokumentieren, andererseits um damit den "Pride Month" der LGBTQ-Communinity herabzuwürdigen.
Doch das Statement der Dragqueen geht noch weiter: Die AfD-Anhänger wüssten nicht, dass für sie "jeden Monat 'Pride Month'" sei, betont Electra Pain zum Abschluss des Text-Blocks.
Am Ende des Clips nimmt sie die Regenbogen-Fahne herunter, deutet eine Kusshand an und lächelt breit.
In den Nutzer-Kommentaren zu dem Reel erhält die Dragqueen viel Zustimmung. Doch ebenso melden sich auch einige mutmaßliche AfD-Unterstützer zu Wort.
Das gesellschaftspolitische Engagement von Electra Pain hat mit der persönlichen Geschichte der Künstlerin zu tun: Vor etwas mehr als zwei Jahren wurde sie zum Opfer eines LGBTQ-feindlichen Angriffs: Auf offener Straße wurde die Dragqueen mit Reizgas attackiert.
Titelfoto: Montage: Screenshot/Instagram/electra_pain