Kritik an Ex-DSDS-Star Annemarie Eilfeld: Sie besuchte Grab von Karin Ritter

Köthen - Karin Ritter (†66) und ihre Söhne erreichten in den vergangenen drei Jahrzehnten traurige und vor allem fragwürdige Berühmtheit: Gewaltexzesse, Nazi-Parolen und diverse Straftaten waren an der Tagesordnung. Das interessierte Ex-DSDS-Sternchen Annemarie Eilfeld (31) offenbar herzlich wenig, als sie verkündete, das Grab der wohl berühmtesten Köthenerin besucht zu haben.

Annemarie Eilfeld (31) verband eine Wellness-Behandlung mit einem Besuch des Grabes von Nazi-Mutter Karin Ritter (†66). (Archivbild)
Annemarie Eilfeld (31) verband eine Wellness-Behandlung mit einem Besuch des Grabes von Nazi-Mutter Karin Ritter (†66). (Archivbild)  © Georg Wenzel/dpa-Zentralbild/dpa

"... wenn man schon mal in Köthen ist... #rip", heißt es unter einem Foto der Grabstätte, das die gebürtige Dessauerin am Dienstag in ihrer Instagram-Story hochgeladen hatte. Könnte eine nette Geste sein, doch als Leser hat es doch irgendwie einen Beigeschmack – finden auch zahlreiche User im Internet.

Zur Erinnerung: Das Nazi-Familienoberhaupt Karin Ritter ist Ende Januar dieses Jahres verstorben, was sehr gemischte Reaktionen in Deutschland ausgelöst hatte.

Dank des RTL-Magazins sternTV konnte ganz Deutschland das Leben der immerzu arbeitslosen und über Ausländer hetzenden ("Raus mit die Viechor") Kettenraucherin und ihrer Söhne Norman (36), Andy (35) und Christopher (34) seit 1994 verfolgen.

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Diese hatten schon im frühesten Kindesalter vor allem damit geglänzt, den Hitlergruß jedem zu zeigen, der es nicht sehen wollte, oder über ihren (Berufs-) Wunsch, einmal ein Skinhead zu werden, zu sprechen. Straftaten, wie beispielsweise ein bewaffneter Überfall auf eine Nachbarsfamilie, gehörten zum Alltag der drei Halbwüchsigen und Mutter Karin billigte es.

Und genau aus diesen ganzen Gründen muss man sich fragen: Annemarie, war das wirklich nötig?

Mutter Ritter und ihre drei Söhne wurden seit 1994 von sternTV begleitet, erlangten so fragwürdige Berühmtheit.
Mutter Ritter und ihre drei Söhne wurden seit 1994 von sternTV begleitet, erlangten so fragwürdige Berühmtheit.  © YouTube/sternTV

Eilfeld verband eine Wellness-Behandlung mit dem Besuch des Ritter-Grabs

Die Grabstätte von Karin auf dem Köthener Friedhof.
Die Grabstätte von Karin auf dem Köthener Friedhof.  © Instagram-Screenshot/annemarie_eilfeld

Denn offenbar konnte die 31-Jährige nicht anders, als ihren Besuch in einem Köthener Wellness-Tempel mit einer Besichtigung der Ritterschen Grabstätte zu verbinden.

Wie RTL bereits berichtete, soll sie auf Anfrage angegeben haben, dass ein Bekannter von ihr auf demselben Friedhof begraben sei und das Grab von Karin Ritter sich in der Nähe befunden habe. "Egal, was sie für ein Mensch war oder zu sein schien, finde die Menschlichkeit sehr bewegend, die ihr im Tod entgegengebracht wird", wird die Sängerin zitiert.

Einige Twitter-User finden dafür hingegen ganz klare Worte. "Erstmal die Nazi-Oma aus dem TV am Grab besuchen, die ihre Kinder zu asozialen, gewalttätigen Nazis erzogen hat. Schön. Ja, über Tote soll man nicht schlecht sprechen, man muss schlechte Menschen aber auch nicht unnötig abfeiern & glorifizieren", schreibt einer.

Ein anderer kritisiert Eilfeld ebenfalls: "Hier macht niemand ein Fass auf über die Dorfdeppen, sondern darüber, dass Influencer wie Annemarie Eilfeld rassistischen Nazidorfdeppen 'die Ehre erweist' und das Verhalten damit gesellschaftsfähig macht."

Schon kurz nach dem Tod der Ritter-Mutter konnten einige nicht verstehen, warum sie dermaßen in den Himmel gehoben wurde. So schrieb einer damals: "Leute, ja es ist traurig, dass Karin Ritter gestorben ist. Finde es geht nur 'n bisschen unter, dass Familie Ritter absolut rechtsradikal ist."

Titelfoto: Bildmontage / Georg Wenzel/dpa-Zentralbild/dpa / Instagram-Screenshot/annemarie_eilfeld

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