Krebskranke Hippie-Ikone Langhans hat sich mit Tod abgefunden: "Ich liege im Sterben"
München - Laut seinen Ärzten muss Hippie-Ikone Rainer Langhans (84) sehr bald mit seinem Ableben rechnen. Dies erzählte der 84-Jährige in einem Interview mit der "Bild": "Ich liege im Sterben", so der Autor und Filmemacher.

Seit fünf Jahren, also seit dem Feststellen seiner Prostatakrebs-Erkrankung, wird Langhans palliativ behandelt.
"Der Tod hat mich also im Griff. Ich befreunde mich mit ihm." Im vergangenen Monat hätten sich seine Blutwerte weiter verschlechtert.
Eine Prostata-Operation und Chemotherapie lehnte der 84-Jährige ab, um keinen Krieg mit seinem Körper anzufangen, wie er erklärt.
Eine Heilung gebe es nicht. Die Mediziner können ihm nur das Sterben erleichtern. Die dafür notwendige Hormontherapie kritisiert Langhans dennoch, weil sich sein Testosteron dadurch herunterfährt: "Es ist eine chemische Kastration."
Auf der anderen Seite habe die Nachricht über seinen baldigen Tod laut eigener Aussage seine Lebensgeister neu geweckt. Angst hätte er keine. Dagegen helfe auch Meditation.
Kult-Hippie lebt mit drei Frauen in einem Haus zusammen

"Ich weiß, es klingt für viele Menschen seltsam, aber ich habe den Krebs angenommen, ihm meine Liebe erklärt und lebe nun bewusster und wertschätzender. Ich fühle keine Schmerzen."
Er sei davon überzeugt, dass es nach seinem irdischen Dasein in einem Jenseits weitergehen werde. Fernab von Schmerzen und Krankheiten – erfüllt mit Liebe.
Der Kult-Hippie lebt seit Jahrzehnten in einem Haus in München-Schwabing mit drei Frauen zusammen. Die Partnerinnen haben jeweils eigene Wohnungen. Ihnen überlässt er auch die Gestaltung seiner Beerdigung.
"Die werden das bestimmt schön machen", so seine Überzeugung. Er selbst wolle sich darüber keine Gedanken machen. Rainer Langhans lebe im Hier und Jetzt.
Bekannt wurde er als Mitglied der politisch motivierten Wohngemeinschaft "Kommune I." und seiner Beziehung zu dem Fotomodell Uschi Obermaier (78). Sie waren Teil der 68er-Bewegung, Verfechter der sexuellen Revolution und propagierten die freie Liebe.
Titelfoto: Thomas Bartilla/Geisler-Fotopress/dpa