Klare Kante gegen Rechts: Genderfluid-Model rechnet mit AfD-Chefin ab

Hamburg - Genderfluid-Model und Autor Felix Nieder (31) verriet im Gespräch mit TAG24, wieso er sich in der Politik für Gleichberechtigung der queeren Community einsetzt und was seine persönliche Geschichte mit seiner Abrechnung mit AfD-Chefin Alice Weidel (46) zu tun hat.

Felix Nieder (31) trägt auf Laufstegen Männer- und Frauenkleidung und macht sich in der Politik für Gleichberechtigung stark.
Felix Nieder (31) trägt auf Laufstegen Männer- und Frauenkleidung und macht sich in der Politik für Gleichberechtigung stark.  © IMAGO / Agentur Baganz

Stolz läuft er in Männer- sowie Frauenmode über die Laufstege dieser Welt: Genderfluid-Model Felix Nieder.

Doch nicht nur in der Fashion-Industrie will der 31-Jährige durch eine klare Haltung für Aufmerksamkeit sorgen.

Auch in der Politik wird der Elmshorner laut, um sich für die Rechte von Homosexuellen, Transpersonen sowie all diejenigen einzusetzen, die sich der LGBTQ+-Community zugehörig fühlen.

Hollywood-Star mitten in New York mit Blut überschüttet
Promis & Stars Hollywood-Star mitten in New York mit Blut überschüttet

Dabei kritisiert das Model vor allem eine Politikerin auf das Schärfste. "Alice Weidel ist selbst homosexuell, hat eine Frau mit Migrationshintergrund und möchte sich auf der anderen Seite aber nicht als queer einsortieren", so Nieder gegenüber TAG24. "Sie lehnt die queere und woke Agenda sogar ab, will Regenbogenflaggen abhängen lassen oder schaut bei homophoben Äußerungen durch Björn Höcke einfach weg!"

Für den Autor von "Als mein schwules Ich starb" ist diese Haltung nicht nur ganz klar diskriminierend, der Schleswig-Holsteiner spricht sogar von einer absoluten Doppelmoral, die die AfD-Spitzenkandidatin an den Tag legt.

Dass AfD-Chefin Alice Weidel (46) selbst homosexuell ist, mit einer Frau mit Migrationshintergrund verheiratet ist und sich gleichzeitig diskriminierend gegenüber der queeren Community zeigt, bezeichnet Nieder als Doppelmoral.
Dass AfD-Chefin Alice Weidel (46) selbst homosexuell ist, mit einer Frau mit Migrationshintergrund verheiratet ist und sich gleichzeitig diskriminierend gegenüber der queeren Community zeigt, bezeichnet Nieder als Doppelmoral.  © Bernd von Jutrczenka/dpa

Felix Nieder führte als Teenager Jahre lang ein Doppelleben

Auch bei den Vereinten Nationen in Los Angeles machte sich Felix Nieder (31) für die queere Community stark.
Auch bei den Vereinten Nationen in Los Angeles machte sich Felix Nieder (31) für die queere Community stark.  © Samir Ammari

Dass Alice Weidel nur Teile von sich zu akzeptieren scheint, erinnert Nieder an sein jüngeres Ich, gab er zu. "Ich selbst habe damals eine andere Rolle eingenommen, weil ich ganz viele Schwierigkeiten hatte, selbst mit der queeren und homosexuellen Welt klarzukommen. Als Teenie habe ich deshalb diskriminiert."

Er habe sich als hetero ausgegeben, Mädchen statt Jungs geküsst und sich erstmal selbst finden müssen, um nun eine Stimme für andere zu sein, berichtet er. "Ich glaube, dass Selbstakzeptanz der Schlüssel dazu ist, um andere Menschen empathisch zu verstehen." Ein Zugeständnis, das die AfD-Politikerin sich einfach nicht macht, so Nieder.

Im Rahmen der RTL-Initiative: "Woche der Vielfalt" kommt der Norddeutsche deshalb am heutigen Freitag in mehreren TV-Beiträgen zu Wort. Würde sein 12-jähriges Ich die Sendungen sehen, wäre es sicher stolz, erklärte er. Darauf, was aus dem Jungen, der in Schulzeiten ein Doppelleben führte, geworden ist und "dass ich es geschafft habe, diese große Hürde, die wirklich viele homosexuelle Menschen mit sich tragen, zu durchbrechen und öffentlich für Gleichberechtigung einstehen zu dürfen".

"Lindenstraße"-Star wagt Job-Neustart: Damit verdient Liz Baffoe jetzt ihr Geld
Promis & Stars "Lindenstraße"-Star wagt Job-Neustart: Damit verdient Liz Baffoe jetzt ihr Geld

Das möchte das Genderfluid-Model auch weiterhin - nicht mit Statement-Auftritten in Brautkleidern auf Laufstegen. Mit Kampagnen zu Themen wie Vielfalt und Regenbogen will Nieder auch weiterhin ein Vertreter der LGBTQ+-Community im Bundestag oder anderen öffentlichen Institutionen sein.

Titelfoto: Bildmontage: IMAGO / Agentur Baganz, Bernd von Jutrczenka/dpa

Mehr zum Thema Promis & Stars: