Kessler-Zwillinge gestehen: "Häusliche Gewalt war ein tägliches Thema"
Grünwald - Die weltweit gefeierten Kessler-Zwillinge habe nach eigenem Bekunden ihr Liebesleben gelebt - heiraten kam für sie aber nicht infrage.
"Wir haben uns nie abhängig von Männern gemacht", sagte Alice Kessler kurz vor dem 88. Geburtstag der ehemaligen Show-Stars der "Bunten".
Dass ihnen ihre Unabhängigkeit so wichtig sei, gründe in der Kindheit. "Weil unser Vater auch ein Trinker war, der dann oft unsere Mutter schlug und demütigte", schilderte Ellen Kessler.
"Häusliche Gewalt war ein tägliches Thema. Uns passiert das später nicht, das schworen wir uns."
"Er war ein Macho durch und durch. Damit hing es sicher dann zusammen, dass wir in Paris am Lido solche Männer mieden", ergänzte Alice Kessler.
Die beiden Schwestern, die lange Zeit zu den schönsten Frauen der Welt gezählt wurden und im Show-Business als Tänzerinnen und Sängerinnen international gefragt waren, haben sich nach eigenem Bekunden dennoch ausgelebt - sind sich gegenseitig aber die wichtigsten Menschen im Leben geblieben.
"Zweisamkeit. Bis in den Tod": Alice und Ellen Kessler altern gut dank Eitelkeit
Seit Jahren leben sie gemeinsam in einer Villa in Grünwald bei München. Ihre Erfolgsgeheimnisse? "Disziplin. Jeden Tag. Dankbarkeit. Immer wieder. Demut statt Übermut. Und Zweisamkeit. Bis in den Tod", zählte Alice Kessler in der "Bunten" auf.
Gutes Altern gelinge mit einer gesunden Eitelkeit besser. "Wer eitel ist, pflegt sich. Und lässt sich nicht gehen." Auch Neugier sei wichtig. Und natürlich körperliche Bewegung.
"Wir können heute noch in den Spagat gehen und die Beine zum Kopf ziehen", schilderte Ellen Kessler. "Gelernt ist gelernt, das kommt vom Ballett, wir werden nie krumm gehen."
Titelfoto: Lennart Preiss/dpa