Sängerin Kerstin Ott über das Regenbogen-Verbot im München: "ein riesengroßes Unding"
Heide - Sängerin Kerstin Ott (39), die 2018 mit ihrem Lied "Regenbogenfarben" einen Hit landete, begrüßt vor dem deutschen EM-Spiel gegen Ungarn die vielen Solidaritätsbekundungen mit sexuellen Minderheiten.
"Gerade für junge Menschen ist es sehr wichtig, Vorbilder zu haben und Menschen zu sehen, die Statements setzen. Das gibt ihnen sehr viel Halt", sagte Ott ("Die immer lacht") am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.
"Darum freut es mich, dass sich viele Prominente mit ihrer Reichweite an den Protesten gegen die UEFA beteiligen." Ott lebt mit ihrer Ehefrau und zwei Kindern auf einem Hof zwischen Heide und St. Peter-Ording.
Das Verbot der Europäischen Fußball-Union, das Münchner Stadion zum Spiel in Regenbogenfarben anzustrahlen, nennt die Sängerin "ein riesengroßes Unding". "Der Regenbogen steht für mich in erster Linie für Frieden, Toleranz, buntes und vielfältiges Leben und dafür, dass jeder so leben darf, wie er möchte."
Die Kritik einiger Fans in sozialen Medien, die sich genervt von der Debatte zeigen und den Fußball im Mittelpunkt sehen wollen, kontert Ott: "Es geht nicht immer nur um Bespaßung, sondern auch darum, ernste und wichtige Themen zu besprechen - gerade bei einer so riesigen Reichweite wie einer Fußball-EM." Außerdem schade es nicht, sich in andere Menschen hineinzuversetzen. "Lasst uns Haltung bewahren."
In ihrem Lied von 2018, das Ott auch zusammen mit Helene Fischer (36) aufgenommen hatte, heißt es: "Kommt, lasst uns die Welt bemalen, in Regenbogenfarben. Wir wollen sie überall - Regenbogenfahnen."
Titelfoto: Wolfgang Kumm/dpa, Philipp von Ditfurth/dpa