Wegen Corona platzt Ricos (18) Traum vom eigenen Festival: Star-Gast Katja Krasavice sorgt für Ärger
Horb am Neckar - Rico Hennels (18) Traum ist geplatzt. Im Juli wollte der angehende Kaufmann in der baden-württembergischen Kleinstadt Horb am Neckar ein eigenes Festival starten, Sängerin und Influencerin Katja Krasavice (23) sollte als Hauptact auftreten. (TAG24 berichtete) Doch dann brach das Coronavirus aus.
Schon wenige Tage bevor die Bundesregierung offiziell Großveranstaltungen verbot, zog Hennel die Reißleine und sagte die "Crazy Hit Shit Party" ab.
"Es hat keinen Sinn gemacht. März und April wären unsere stärksten Monate zwecks Werbung und Ticketverkauf gewesen. Die Verordnung der Regierung hat unsere Sorgen dann bestätigt", sagte der 18-Jährige gegenüber TAG24.
Doch seit der Absage hat Hennel nur noch Ärger am Hals, denn nicht alle Künstler wollen ihre Gage zurückzahlen.
Neben Youtube-Star Krasavice waren vier weitere Acts geplant, drei davon bekamen bereits eine Anzahlung überwiesen. Als Hennel die Festival-Absage mitteilte, reagierte nur ein DJ sofort und zahlte das Geld an den Veranstalter zurück.
Krasavice weigerte sich dagegen. Ihre Anzahlung betrug fast 10.000 Euro. "Sie hat sich komplett quergestellt", so Hennel, der sich im Recht sieht, die Gelder zurückverlangen zu können.
Katja Krasavice ließ Zahlungsfrist verstreichen
Seinen Angaben nach habe ihm das Management der Künstlerin aber mitgeteilt, er werde ohne Anwalt keinen Cent sehen.
Dieser Aussage widersprach Krasavice-Manager Drilon Cocaj telefonisch auf TAG24-Nachfrage.
Nach seiner Darstellung würde sich ein Anwalt um die Rückzahlung kümmern. Warum dies bisher noch nicht geschah, kommentierte der Manager nicht.
Weitere Fragen sollten per Mail geklärt werden, die TAG24 nach wenigen Minuten an die Adresse des Managers sendete. Als er antwortete, wollte er sich an das zuvor geführte Telefonat nicht mehr erinnern. Die angehängten Fragen blieben unbeantwortet.
Veranstalter Hennel hat nun einen Anwalt eingeschaltet, der in einem Brief Krasavice zur Rückzahlung aufforderte. Doch die Frist am 15. Mai ließ die Künstlerin, die fast 2,5 Millionen Abonnenten auf Instagram hat, verstreichen.
Das Party-Aus könnte krasse Folgen für Rico Hennel haben
Ein Umstand, der bei Veranstalter Hennel für schlaflose Nächte sorgt.
Neben dem Geld von Krasavice zahlte noch ein weiterer Künstler seine Gage nicht zurück.
Außerdem hatte der damals 17-Jährige über seine Mutter einen Kredit bei der Bank aufgenommen und lieh sich, um die Veranstaltung realisieren zu können, weitere Gelder von Bekannten. Hinsichtlich der Rückzahlung dieser besteht aber zunächst keine Dringlichkeit.
Zudem konnte eine Corona-Soforthilfe bei Hennel für Erleichterung sorgen. So bekamen Sponsoren ihre Investitionen wieder und auch die schon erworbenen Tickets konnten zurückerstattet werden.
Trotzdem könnte das coronabedingte Party-Aus für Hennel krasse Folgen haben. Aktuell besteht die Gefahr, dass der junge Mann auf 12.000 bis 15.000 Euro sitzenbleibt. Die Höhe des Schadens ist davon abhängig, wie der Streit um die Gage von Katja Krasavice weitergeht. Wird dieser vor Gericht ausgetragen, fürchtet Hennel einen Vergleich, bei dem er nur die Hälfte des Geldes bekommen würde und seine Anwalts- sowie Gerichtskosten selbst zahlen müsste.
Für das Verhalten von Krasavice hat Hennel jedenfalls kaum Verständnis: "So schlecht kann es ihr gar nicht gehen, wenn ich ihr Instagram verfolge und sehe, dass sie einen neuen Benz hat und ein neues Buch veröffentlicht hat."
Außerdem: "Ihr Management weiß genau, dass ich 18 bin und im Moment - so wie es aussieht - mir die ganze Zukunft verbaut wird."
Titelfoto: Instagram/Screenshot/katjakrasavice/Rico Hennel