Kassierte Finch 100.000 Euro von der SPD? Das steckt hinter dem Gerücht

Berlin - Hat Finch (35) 100.000 Euro von der Brandenburger SPD kassiert? Das Gerücht kursiert aktuell auf Social Media, auch herkömmliche Medien griffen die Rede vom "Staatskünstler" auf. Nun hat sich der Rapper selbst zu Wort gemeldet.

Rapper Finch (35) ist der rechten Szene aktuell ein Dorn im Auge.  © Christoph Soeder

"Das ist totaler Quatsch. Ich habe keine 100.000 Euro von der SPD bekommen", stellte Finch in einem neuen Instagram-Video klar. Es handele sich um "Fehlinformationen von rechten Magazinen".

So bezeichneten einschlägige Rechtsaußen-Publikationen den Musiker zuletzt als "Staatskünstler" (Nius) oder "linken Rapper", der sich von der Landesregierung "fürstlich bezahlen" lasse (Junge Freiheit).

Den Stein ins Rollen gebracht hatte eine kleine Anfrage der Brandenburger AfD an die Landesregierung. Darin ging es um die Kosten für eine Imagekampagne von 2021 und speziell um das von Finch produzierte Musikvideo "jwd - JEDER WILL DAHIN".

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Die Landesregierung erklärte daraufhin, seinerzeit die Kreativagentur Scholz & Friends mit der Imagekampagne beauftragt zu haben. Für die Produktion des Videos und dazugehörigen Songs seien alles in allem rund 100.000 Euro gezahlt worden.

Finch schilderte es so: "Ich habe damals nur Kontakt mit der Agentur gehabt. Die sind auf mich zugekommen und haben gesagt, 'Hey, wir kommen im Auftrag vom Land Brandenburg und wir hätten gern einen Werbesong für Brandenburg.'"

Ein Angebot, bei dem der selbst ernannte "ostdeutsche Hasselhoff" nicht zweimal überlegen musste: "Ich hab mir gedacht, okay, das passt, da ich ja eh immer über Brandenburg, meine Heimat, rappe. Es gab auch noch ganz gutes Geld dafür, wer würde da Nein sagen."

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Finch über seine Brandenburg-Hymne: "Der Song ist total unpolitisch"

Finch ist glühender Anhänger des Bundesligisten Union Berlin.  © Jens Kalaene/dpa

Der Song sei total unpolitisch, das könne jeder auf YouTube überprüfen, so Finch. Und in der Tat klingen Zeilen wie "Teltower Rübchen und Spargel aus Beelitz / Quark mit Kartoffeln, die Basis des Lebens" für Finch-Verhältnisse ungewohnt harmlos. Den Prollrapper ließ der 35-Jährige bei seiner Heimathymne komplett außen vor.

Welche Strukturen hinter der Ausschreibung stecken, habe ihn damals auch nicht interessiert, berichtete der "Abfahrt"-Interpret. "Das ist nicht mein Bier. Ich bin Musiker. Das ist wie bei einem Dachdecker, der einen Auftrag bekommt und dann einfach seine Arbeit macht."

Doch warum gerade jetzt die Diskussion über ein Geschehen aus dem Jahr 2021? Für Finch ein durchschaubares Manöver: "Nach der Sache mit Feine Sahne Fischfilet und dem 'Wenn du dumm bist'-Song versuchen irgendwelche Rechten jetzt krampfhaft, was gegen mich zu finden."

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Für seine Zusammenarbeit mit der linken Punkband Feine Sahne Fischfilet und seine Wutbürger-Parodie "Wenn du dumm bist" wurde der in der Vergangenheit eher als unpolitisch geltende Rapper massiv von der rechten Szene angefeindet.

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