Kasia Lenhardt (†25): Leitender Rechtsmediziner veröffentlicht Stellungnahme
Berlin/München - Es war ein Schock, als vor zwei Wochen bekannt wurde, dass Kasia Lenhardt im Alter von nur 25 Jahren tot in einer Berliner Wohnung aufgefunden wurde. Viele Gerüchte kursierten seither im Netz. Deshalb hat nun der Leiter der Rechtsmedizin an der Charité in Berlin, wo die Untersuchung durchgeführt wurde, eine Stellungnahme veröffentlicht. Diese war aber wohl nicht mit der Berliner Staatsanwaltschaft abgesprochen, wie in dem Video behauptet.
"Eine Obduktion im Institut für Rechtsmedizin der Charité Berlin hat keine Hinweise für ein Fremdverschulden ergeben. Weitere Auskünfte sind nicht möglich", teilte die Generalstaatsanwaltschaft Berlin am Mittwoch zum Tod Lenhardts mit.
Im Netz wird trotzdem weiter spekuliert. "Immer wieder ist in den letzten Tagen in den sozialen Netzwerken kolportiert worden, sie wäre umgebracht worden und dass die Obduktion und die weiteren Untersuchungen in der Rechtsmedizin nicht sauber abgelaufen seien", so Prof. Dr. Michael Tsokos (54) von der Charité.
Deshalb veröffentlichte er nun ein Video, um diese Gerüchte endgültig aus der Welt zu schaffen.
Er habe die Untersuchung selbst durchgeführt "und so eine Obduktion macht man nicht allein im stillen Kämmerlein."
"Nach Strafprozessordnung sind immer zwei Obduzenten vorgeschrieben, es ist ein Sektionsassistent dabei. In diesem Fall war auch noch eine Vertreterin des Berliner Landeskriminalamtes bei der Obduktion im Sektionssaal anwesend und auch diverse Mitarbeiter der Berliner Rechtsmedizin."
Video von Prof. Dr. Michael Tsokos, Leiter der Rechtsmedizin an der Charité in Berlin
Prof. Dr. Michael Tsokos räumt mit Gerüchten zu Kasia Lenhardts Tod auf
Tsokos führt aus, dass er seit 25 Jahren in der Rechtsmedizin tätig sei, seit 20 Jahren sei er in diesem Feld Professor. Er erstellte nach eigenen Angaben bereits Gutachten in verschiedenen Krisengebieten für hochrangige Organisationen.
"Deshalb ist das, was mir und meinen Mitarbeitern in den letzten Tagen aus den sozialen Netzwerken zum Teil entgegen schwingt, eigentlich ziemlich erbärmlich", wird der Mediziner deutlich.
Die Vorwürfe der Korruption und Käuflichkeit träfen ihn hart.
"Ein funktionierender Rechtsstaat ist immer abhängig von einer objektiven und nach neuesten wissenschaftlichen Gesichtspunkten arbeitenden Rechtsmedizin und das ist in Deutschland tatsächlich der Fall", stellt Tsokos klar.
"Es kann sich jeder darauf verlassen, dass die Obduktion von Kasia Lenhardt unabhängig und gewissenhaft durchgeführt wurde und dass die Ergebnisse völlig transparent und unverfälscht an die Staatsanwaltschaft kommuniziert wurden."
Zum Abschluss bittet der Rechtsmediziner die Gerüchte auch aus Respekt den Angehörigen von Kasia Lenhardt gegenüber endlich sein zu lassen.
Kurz vor dem Tod des Models war die Trennung von Fußball-Profi Jérôme Boateng (32) bekannt worden. Laut einem Bericht der Bild-Zeitung ermittelt die Staatsanwaltschaft München I gegen den Bayern-Spieler. Dem Bericht zufolge geht es um eine mögliche Körperverletzung an Kasia Lenhardt aus dem Jahr 2019.
Update 26. Februar, 7.26 Uhr: Wirbel um Video von Rechtsmediziner zu Kasia Lenhardts Obduktion
Prof. Dr. Michael Tsokos, Leiter der Rechtsmedizin an der Charité in Berlin, erklärte in seinem Video zur Obduktion der verstorbenen Kasia Lenhardt, dass diese Stellungnahme mit der Berliner Staatsanwaltschaft abgesprochen sei.
Das ist aber wohl nicht korrekt! Ein Sprecher der Behörde erklärte gegenüber der Bild-Zeitung, dass nur der Tweet, den die Staatsanwaltschaft dazu veröffentlichte, abgesprochen gewesen sei.
Titelfoto: Instagram/Kasia Lenhardt + Instagram/Michael Tsokos (Montage)