Kanye West verteidigt rassistischen T-Shirt-Slogan: "einfach aus einem Gefühl heraus"
Paris - Sein T-Shirt-Spruch sorgte bei der Pariser Fashion-Week für Aufsehen - jetzt hat Rapper Kanye "Ye" West (45) den umstrittenen "White-Lives-Matter"-Aufdruck im US-Fernsehen verteidigt.
"Die Antwort auf die Frage, warum ich 'White Lives Matter' ('Weiße Leben zählen') auf ein Shirt geschrieben habe, ist, weil es so ist. Es ist das Offensichtliche", sagte West am Donnerstag in einer Sendung mit Tucker Carlson (53), einem einflussreichen Moderator einer Abendsendung beim konservativen TV-Sender Fox News.
"Gewisse Dinge mache ich einfach aus einem Gefühl heraus, ich kanalisiere einfach die Energie. Es fühlt sich einfach richtig an", sagte West weiter zur Begründung. "Man nutzt sein Bauchgefühl, seine Verbindung zu Gott, und einfach (seine) Genialität."
Der 45-jährige US-Rapper hatte das langärmlige T-Shirt mit dem Slogan "White Lives Matter" während der Pariser Fashion Week am Montag getragen.
Die Anti-Rassismus-Organisation Anti-Defamation League stuft den Satz als rassistische Reaktion auf die "Black Lives Matter"-Bewegung ein, die sich gegen Gewalt gegen Schwarze einsetzt.
Im Mai 2020 war der Afroamerikaner George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in den USA getötet worden. Unter dem Motto "Black Lives Matter" kam es danach monatelang zu landesweiten Massendemonstrationen gegen Polizeigewalt und Rassismus.
Kanye Wests Steckenpferd: politisch-kontroverse Aktionen
Der Rapper äußert sich immer wieder politisch. Kanye West war einer von wenigen populären Künstlern, die den früheren US-Präsidenten Donald Trump (76) öffentlich unterstützten. 2018 traf er Trump im Weißen Haus und trug dabei eine Baseball-Mütze mit dessen Wahlkampf-Slogan "Make America Great Again".
2020 bewarb sich West selbst für das Amt des US-Präsidenten. Wegen verpasster Anmeldefristen und skurriler Wahlkampfauftritte schaffte er es jedoch in den meisten Staaten nicht auf den Wahlzettel.
West erregt häufig mit bizarren Nachrichten in seinen sozialen Kanälen Aufsehen. Medienberichten zufolge leidet er seit Jahren unter psychischen Problemen.
Titelfoto: Julien De Rosa/AFP/dpa