Doch keine Zusammenarbeit: Kanye West schreit jüdischen Influencer am Telefon an
Miami (USA) - Der jüdische Influencer Adin Ross (22) hatte den Livestream mit Kanye West (45) bereits groß angekündigt. Doch der Rapper wollte sich nicht an Adins Regeln halten: "Ihr Juden werdet mir nicht sagen, worüber ich sprechen darf und worüber nicht."
Dies verriet der YouTube- und Twitch-Streamer in einem Podcast mit DJ Akademiks. Demnach hatte Kanye auf Instagram Kontakt zu Adin aufgenommen.
Der geplante Livestream in Zusammenarbeit mit dem Rapper hätte rund 400.000 bis 500.000 Zuschauer erwarten können.
"Ich schrieb ihm meine Nummer, als ich aufgewacht bin", erklärte Adin Ross. "Er kam aus der Kirche, um mit mir am Telefon zu sprechen."
Gut eine halbe Stunde hätten die beiden miteinander geredet. Der US-Influencer erklärte Kanye dabei, was er genau vorhabe und dass die Gespräche in seinem Livestream in alle Richtungen abschweifen könnten.
"Ich wollte versuchen herauszufinden, wohin seine Gedanken gehen", meinte Adin in dem Podcast-Interview mit Akademiks.
Die Gesprächsthemen des Influencers lägen nicht im Bereich Musik, sondern eher bei "Allerweltsthemen" und "Dingen, die die Welt beschäftigen". Adin erwähnte, er hätte gerne religiöse Fragen biblischen Hintergrundes gestellt.
"Offensichtlich wusste [Kanye], dass ich jüdisch bin."
Adin nahm seine Fans in Schutz und Kanye ging sofort an die Decke
Ross schrieb dem Rapper über den Tag hinweg Nachrichten und geriet im Laufe dessen in eine unangenehme Situation. Diese führte letztendlich sogar dazu, dass der Influencer die Zusammenarbeit mit Kanye West vorzeitig abbrechen musste.
"Er rief mich an und hat im Grunde gesagt, 'Ihr Juden werdet mir nicht sagen, worüber ich sprechen darf und worüber nicht'."
Adin äußerte gegenüber DJ Akademiks den Verdacht, Kanye könnte ihn als "Feind" angesehen haben, nachdem er an dem Rapper Kritik geäußert hatte.
"Ich denke, du solltest direkt auf eine Person zugehen, mit der du Probleme hast, anstatt eine ganze Gemeinde anzugreifen", merkte Adin Ross gegenüber Rapper Ye an. Antisemitische Aussagen hatte der Influencer in seinem Livestream vermeiden wollen.
"Dann rief er mich an, hat das gesagt und schrie", erklärte Ross in dem Podcast-Interview: "Und das war es dann."
Fans, die sich auf die Zusammenarbeit zwischen Adin Ross und Kanye Ye West gefreut hatten, können vorerst wohl nicht mit einem gemeinsamen Projekt der beiden hoffen.
Kim Kardashians Ex war bereits in der Vergangenheit mehrfach wegen antisemitischer Äußerungen und Aktivitäten negativ aufgefallen. Zuletzt war der Rapper aufgrund eines Hakenkreuz-Tweets von der Kurznachrichtenplattform Twitter gesperrt worden.
Titelfoto: Bildcollage/Screenshot: DJ Akademiks/YouTube, Evan Agostini/Invision/AP/dpa