Er lieh Benjamin Blümchen seine Stimme: Jürgen Kluckert ist tot!
Berlin - Der aus den "Benjamin Blümchen"-Hörspielen bekannte Sprecher Jürgen Kluckert ist tot.
Das wurde der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch aus Branchenkreisen bestätigt. Zuvor hatte Kollegin Julia Bautz (30) im Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter) darüber geschrieben.
Kluckert, der in der Nähe von Potsdam gelebt hat, wurde 79 Jahre alt.
Er war ein viel beschäftigter Synchron- und Hörspielsprecher. Am bekanntesten ist seine Rolle als Benjamin Blümchen. Mitte der 1990er Jahre hatte er in der beliebten Kinderserie diesen Hauptpart eines sprechenden Elefanten von Edgar Ott nach dessen Tod übernommen.
Seither entstanden mehr als 70 Folgen mit seiner charakteristischen gutmütigen, tiefen Stimme als Herzstück.
Fans der Zeichentrickserie "SpongeBob Schwammkopf" haben ihn noch als Sprecher der Krabbenfigur Mr. Krabs im Ohr.
Jürgen Kluckert hat auch zahlreiche Hollywood-Stars synchronisiert
Der Absolvent der staatlichen Schauspielschule "Ernst Busch" synchronisierte zudem viele Hollywood-Stars, darunter Chuck Norris (83), Morgan Freeman (86), Danny Glover (77), James Brolin (83), Robbie Coltrane (†72) und Louis Gossett Jr. (87).
Kluckert war im deutschen TV auch immer wieder als Schauspieler zu sehen, mehrfach mit Nebenrollen im "Tatort".
In der Nachkriegszeit lebte er zunächst in Ostdeutschland und spielte unter anderem zwölf Jahre am Maxim-Gorki-Theater. "Ich bin ja 1980 aus der DDR weg", sagte er 2022 in einem "History Channel"-Interview.
"Ich habe dann auch in der Bundesrepublik Theater gespielt, bin aber immer mehr im Synchronstudio gelandet. In der DDR hat schon zuvor mal irgendwer zu mir gesagt: 'Du hast eine ganz hübsche Stimme! Versuch es doch mal bei der DEFA-Synchron! Da kannst Du doch noch etwas dazuverdienen!' Und dann habe ich das gemacht."
Die Rolle des Benjamin Blümchen zu erben, sei eine Herausforderung gewesen, schilderte er im Gespräch.
Erstmeldung vom 17. August, 14.51 Uhr. Aktualisiert um 15.21 Uhr.
Titelfoto: IMAGO/Future Image/Dave Bedrosian