Josimelonie: Vom sexy Reality-Girl zur politischen Aktivistin?
Mainz - Wer den Werdegang der Sängerin und Reality-Darstellerin Josimelonie alias Josephine Jochmann (26) über einen längeren Zeitraum verfolgt, der erkennt klar, dass die junge Mainzerin sich als Person weiterentwickelt hat.
Während sie früher in erster Linie durch frech-frivole Anspielungen und Gesten von sich reden machte (TAG24 berichtete), nimmt ihr Handeln in der jüngeren Vergangenheit mehr und mehr gesellschaftspolitische Züge an (TAG24 berichtete).
In einigen Instagram-Storys, die sie in der Nacht zu Donnerstag veröffentlichte, wandte sich Josimelonie sehr ergriffen an ihre Fans.
Die Mainzerin sprach zunächst darüber, dass mit der 26-jährigen Modedesignerin Arielle Keil zum ersten Mal eine Transgender-Frau zur Miss Neuseeland gewählt wurde.
Josimelonie – die selbst auch ursprünglich als Junge zur Welt kam (also einen Transgender-Hintergrund hat), als Miss-Germany-Kandidatin antritt (TAG24 berichtete) und diese Kandidatur ausdrücklich als Projekt begreift, die Belange der Transgender-Personen in die Öffentlichkeit zu tragen – gratulierte Arielle Keil zu ihrem Erfolg.
Um so schockierter war Josephine Jochmann, als sie in der Nacht über Instagram-Storys der Neuseeländerin erfuhr, dass diese infolge ihres Sieges bei der neuseeländischen Misswahl offenbar mit einer übergroßen Zahl an Hass-Kommentaren und -Nachrichten konfrontiert wird.
"Wie schlimm ist das, wie schlimm", sagte die Mainzerin, die selbst infolge ihrer Miss-Germany-Kandidatur mit Hater-Kommentaren in größerer Zahl zu tun bekam (TAG24 berichtete).
Josimelonie über ihren Weg als Transgender-Frau: "Wir müssen kämpfen"
Danach kam Josimelonie auf ihre eigene Kandidatur bei einer Miss-Wahl zu sprechen. Sie berichtete, dass sie diesbezüglich schon oft Zweifel gehabt habe.
Doch das Schicksal von Arielle Keil wie auch die Anfeindungen die Josimelonie selbst erlebt, begreift die Mainzerin als Ansporn, ihr Projekt weiter zu verfolgen. Sie möchte als Vorbild voran gehen, um es anderen Transgender-Menschen leichter zu machen.
"Aber es macht mein Leben oft auch schwer", sagte die 26-Jährige nachdenklich in die Kamera ihres Smartphones.
"Wir müssen kämpfen", unterstrich Josimelonie zum Schluss und fügte hinzu: "Ich fühle mich langsam wie eine Aktivistin."
Titelfoto: Screenshot/Instagram/josimelonie