Reality-Girl fordert krasse Veränderung bei "Bachelor" und "Bachelorette"
Köln/Mainz - Datingshows wie "Der Bachelor" und "Die Bachelorette" sind Klassiker des deutschen Reality-Fernsehens. Doch genau für derartige Formate wurde nun bei einer Talk-Runde auf YouTube eine weitreichende Reform gefordert.
Die ehemalige "Bachelorette" Jennifer Saro (27) hatte zu einem Gespräch über den Themenkomplex LGBTQ eingeladen.
Zu ihren Gästen gehörte die bekannte Reality-Darstellerin Josimelonie (29). Die Wahl-Kölnerin ist eine Frau mit Trans-Hintergrund und engagiert sich regelmäßig für die Rechte und Belange aller Personen mit Trans-Identität in Deutschland.
Mit der 27-jährigen Gastgeberin sprach Josi zunächst über ihren eigenen Werdegang als Trans-Frau. Dabei berichtete sie auch, dass nach ihrer Einschätzung in letzter Zeit der transphobe Hass in der deutschen Gesellschaft zunehme. Sie führte dies auf die gesteigerte Sichtbarkeit von Menschen mit Trans-Identität in den Medien zurück.
Etwas später in dem Gespräch warf Jennifer die Frage auf, wie Vorurteile und Ablehnung gegenüber Trans-Personen in der Gesellschaft abgebaut werden könnten.
Die Antwort von Josimelonie war: "Indem man einfach Trans-Sein normalisiert. Indem einfach Trans-Menschen in der Mitte unserer Gesellschaft viel mehr ankommen."
Als konkretes Beispiel wählte Josimelonie einen Bereich, den sie sehr gut kennt: das Reality-Fernsehen. Die 29-Jährige, die auch lange in Mainz lebte, war schon als Kandidatin bei Shows wie "Take Me Out", "Liebe im Sinn" oder "Das perfekte Dinner" dabei.
Josimelonie: "Warum kann 'Princess Charming' nicht die 'Bachelorette" sein?"
Wenn in einer Show ein "Cast voller Frauen" vorgestellt werde, dann solle nicht mehr speziell darauf hingewiesen werden, wenn eine Frau mit Trans-Hintergrund dabei sei.
"Das Trans-Sein muss nicht immer thematisiert werden, weil, wir kommen erst in einer Normalität an, indem die Trans-Person, als die Person angesehen wird, die sie ist. Das heißt: ein Trans-Mann als Mann und eine Trans-Frau als Frau", führte Josimelonie weiter aus.
Im weiteren Verlauf weitete die 29-Jährige diese Forderung auf alle anderen LGBTQ-Belange aus. Sie stellte infrage, dass es für homosexuelle Frauen und Männer eigene Show-Formate wie "Prince Charming" und "Princess Charming" geben müsse.
"Warum kann 'Princess Charming' nicht die 'Bachelorette" sein? Warum kann 'Prince Charming' nicht der 'Bachelor' sein? Warum schafft man dafür eigene Formate?", spann Josi ihren Gedanken weiter.
Daran merke man immer wieder, dass LGBTQ-Personen eben noch nicht in der Mitte der Gesellschaft angekommen seien, formulierte sie selbst eine Antwort. Denn es müsse ja irgendeinen Grund geben, weshalb spezielle Formate geschaffen würden.
Sie fände es besser, wenn einfach für heterosexuelle und homosexuelle Personen dasselbe Show-Format verwendet würde: "Nur einfach: Es daten queere Menschen."
Der Talk von Jennifer Saro und ihren Gästen zum Thema LGBTQ auf YouTube
Neben Josimelonie nahmen an dem Talk mit Jennifer Saro auch die Reality-Darstellerin Stephie Stark (28) und die Dragqueen Miss Ivanka T. (29) teil.
Titelfoto: Montage: Screenshot/Instagram/josimelonie