"Bin nie irgendwo hingegangen": Johnny Depp ärgert sich über das Medienecho zu seinem neuen Film
Cannes - Schauspieler Johnny Depp (59) ist wieder auf dem Roten Teppich zu sehen. Und macht dort mit interessanten Einblicken in sein Seelenleben auf sich aufmerksam. Die gibt er jedoch nicht in Hollywood, sondern bei den Filmfestspielen im französischen Cannes preis.
Auf einer Pressekonferenz für seinen neuen Film "Jeanne Du Barry" sagte der 59-jährige Depp am gestrigen Mittwoch, er fühle sich "boykottiert".
Boykottiert wegen der vergangenen Gerichtsverhandlungen mit seiner Ex-Frau Amber Heard (37). Die Leute seien durch "Fiktion" getäuscht worden, erklärte der Schauspieler.
Und weiter: "Natürlich fühlt man sich ein bisschen boykottiert, wenn man gebeten wird, von dem Film, den man macht, zurückzutreten. Wegen etwas, das nur ein Haufen von Vokalen und Konsonanten ist, die in der Luft schweben."
Damit meint der Schauspieler die falschen Anschuldigungen wegen häuslicher Gewalt von Amber Heard, die sie nicht nur vor Gericht, sondern auch 2018 in der Washington Post öffentlich bekannt gab.
Und obwohl der Star gut aus dem Verfahren herauskam, hat die Gerichtsschlacht mit seiner Ex den "Sexiest Man Alive" von 2003 und 2009 mitgenommen, berichtet das US-Magazin People.
Dem Trubel in Los Angeles geht er aus dem Weg: "Ich habe keinen Bedarf mehr an Hollywood."
Johnny Depps neuer Film und sein Frust über das Wort "Comeback"
Sein neuer Film "Jean Du Barry" ist der erste Streifen des 59-Jährigen, der nach dem Ende des Verleumdungsprozesses gegen Heard erscheint. In dem Historiendrama geht es um eine aufstiegshungrige Mätresse des französischen Königs Ludwig XV. (1710-1774). Regie führte die Schauspielerin Maïwenn Le Besco (47).
Johnny Depp spielt in dem Historiendrama die Rolle des Königs. Für ihn ist die Rolle eine von vielen. Doch viele Beobachter scheinen den neuen Film als sein "Comeback" zu bezeichnen. Das stört den Schauspieler: "Ich wundere mich immer wieder über das Wort Comeback, weil ich nirgendwo hingegangen bin." Daran habe auch der Prozess mit seiner Ex-Frau nichts verändert, so der "Fluch der Karibik"-Star.
"Das Wort 'Comeback' klingt fast so, als würde ich rauskommen und einen Stepptanz oder irgendeine Art von spektakulären Füßen auf dem Tisch machen und mein Bestes für euch geben. In der Hoffnung, dass ihr das gut findet."
Selbstbewusst stellt Depp in Richtung seiner Kritiker klar: "Der Gedanke an so etwas ist bizarr."
Titelfoto: Vianney Le Caer/Invision/AP/dpa