Skandal um Jeremy Fragrance: Machtgefälle und moralische Grenzen überschritten?
Oldenburg - In kaum einem Jahr gab es so viele Influencer-Skandale wie in diesem. Nun hat es auch den 35-jährigen Oldenburger Jeremy Fragrance (35) – nicht zu Unrecht – erwischt.
Alles begann mit einem TikTok-Video, in dem der Duftstar einen Aufruf startete, auf der Suche nach einer Freundin. Sie durfte nicht älter als 32 Jahre und sollte christlich sein, bewerben konnte man sich per E-Mail.
Nach eigenen Angaben erhielt der Parfüm-Experte mehr als 2500 Bewerbungen, ob alle seriös gewesen sind, sei dahingestellt.
Soweit so gut, vielleicht etwas skurril, aber das ist für den 35-Jährigen nichts Neues.
Nun haben sich mehrere Nutzer online zu Wort gemeldet und einige der Videos veröffentlicht, die der 35-Jährige über die Plattform verschickt haben soll.
Zuvor hätte er seine "engere Auswahl" zunächst nach weiteren Daten abgefragt, wie etwa den Snapchat-Account. Anschließend soll er die Frauen nach Videoaufnahmen gefragt haben, um deren Identität bestätigen zu können.
Dann sei es immer seltsamer geworden. Unter anderem soll er die Frauen einigen Online-Usern zufolge gefragt haben, ob sie noch Jungfrau seien.
Online sucht Jeremy Fragrance nach einer Freundin
Jeremy Fragrance verschickte wohl diese Videos über Snapchat
Jeremy Fragrance und das Machtgefälle
Besonders absurd an der Sache ist, dass einige der jungen Frauen gerade mal 18 Jahre alt seien – hierbei muss man sich immer wieder in den Kopf rufen, dass der Oldenburger selbst 35 ist.
Doch damit nicht genug: In einem der Videos, welches er angeblich an eine 18-Jährige verschickt haben soll, sagte er: "Ich habe einen Ständer bekommen, als ich dein Gesicht und deine Stimme gesehen habe."
Außerdem soll er mehrfach von verschiedenen Frauen "nackte Haut" und Fotos davon verlangt haben. Der Duftchampion selbst habe sexuelle Videos verschickt und die Frauen gefragt, ob sie ihm intime Dinge von sich erzählen würden.
Jetzt könnte man sagen, dass – sollten die Berichte der Wahrheit entsprechen – alle Beteiligten – laut aktuellen Annahmen – volljährig waren und der Austausch freiwillig erfolgte. Doch moralisch betrachtet wäre dies äußerst fragwürdig.
Hinzu kommt das erhebliche Machtgefälle: Jeremy, mit seinen Millionen Abonnenten, ist ein gefeierter Internet-Star, zu dem viele aufschauen und möglicherweise bereit sind, mehr zu tun, als sie eigentlich möchten.
Er selbst hat sich bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert, doch in seinen neuesten Clips taucht immer wieder eine Frauenhand auf. Ob der Parfümheld seine große Liebe gefunden hat, bleibt Spekulation.
Titelfoto: Rolf Vennenbernd/dpa