Jennifer Lawrence: Geheime Mission in Afghanistan
Kabul/Los Angeles (Afghanistan/USA) - Im Juli 2021 endete der langjährige NATO-Einsatz in Afghanistan - die Taliban übernahmen innerhalb kürzester Zeit die Kontrolle über den Großteil des Landes. Die Rechte der Frauen wurden massiv eingeschränkt. Davon berichtet auch eine neue Dokumentation, die von Oscar-Gewinnerin Jennifer Lawrence (32) produziert wurde.
"Ihr unterdrückt nur Frauen", sagt eine junge Frau zu einem Taliban-Kämpfer. "Ich hab dir gesagt, du sollst nicht reden", schreit der zurück. "Ich werde dich genau hier töten!" - "Okay, töte mich! Ihr habt Schulen und Universitäten geschlossen! Es ist besser, mich zu töten!"
Nur eine der vielen unter die Haut gehenden und mitunter heimlich gefilmten Szenen der Dokumentation "Bread and Roses" ("Brot und Rosen").
Wie die BBC berichtete, handelt der Film von dem alltäglichen Leben dreier afghanischer Frauen in den Wochen nach der Machtübernahme durch die Taliban. Für Lawrence ein Projekt, das aus Schrecken und voller Überzeugung entstand.
"Mein Herz schlug so schnell, als ich sah, wie diese Frauen den Taliban trotzten", sagte Lawrence. "Diese Seite der Geschichte, Frauen, die sich wehren, sieht man nicht jeden Tag in den Nachrichten, und sie ist ein wichtiger Teil unseres Films und der Geschichten dieser Frauen."
Ihre Lage sei derzeit prekär. "Sie haben derzeit keine Autonomie innerhalb ihres Landes. Es ist so wichtig, dass ihnen die Möglichkeit gegeben wird, ihre eigene Geschichte auf ihre eigene Weise zu dokumentieren."
Jennifer Lawrence hatte "erdbebenartige Reaktion" auf den Fall von Kabul
Die Regie des Films übernahm die aus Afghanistan stammende (aber vor zwei Jahren geflüchtete) Filmemacherin Sahra Mani ("A Thousand Girls Like Me"). Die Produktion wurde von der Firma "Excellent Cadaver" übernommen, die Lawrence vor rund fünf Jahren mit ihrer Freundin Justine Ciarrocchi gründete.
"Dieser Dokumentarfilm entstand aus Emotionen und Notwendigkeit", erklärte Lawrence. Ciarrocchi verriet, dass ihre Freundin "auf den Fall Kabuls im Jahr 2021 eine erdbebenartige Reaktion hatte, weil die Umstände für Frauen so schlimm waren". Sie habe danach gesagt: "Wir müssen jemandem eine Plattform bieten, um diese Geschichte auf sinnvolle Weise zu erzählen."
Wann und wo die nach dem in der Frauenbewegung berühmten "Brot und Rosen"-Slogan benannte Doku hierzulande zu sehen sein wird, steht bislang allerdings noch nicht fest.
Titelfoto: AFP/Alberto E. Rodriguez