Janni Hönscheid rechnet ab: "Wurde zweimal sehr enttäuscht"
Potsdam - Janni Hönscheid hat eine große Surf-Karriere hinter sich: 2013 wurde diese durch den Doppel-Sieg in der Deutschen Meisterschaft gekrönt. Sieben Jahre später übt sie nun Kritik an der gesamten Branche.
Gerade befindet sich die 29-Jährige gemeinsam mit ihrem Ehemann Peer Kusmagk (44) und den beiden Kindern Emil-Ocean und Yoko auf Costa Rica. Für Janni die perfekte Gelegenheit, um nach der Geburt ihrer Tochter endlich wieder ihrer Leidenschaft nachzugehen.
"Auch wenn ich vor dem ersten Mal surfen viel Respekt hatte, hat es viel besser funktioniert als ich dachte, diese ganzen Abläufe und das mindset abzurufen das sich abgespeichert hat zu den Zeiten als das mein Beruf war und ich als Surferin an die besten Wellen der Welt reiste", erinnert sie sich in einem Post auf Instagram.
Für ihr Familienleben in Berlin und Potsdam gab Janni ihre Profikarriere schließlich auf. Einen Schritt, welchen sie bis heute nicht zu bereuen scheint - im Gegenteil.
"Meine Entscheidung ein nachhaltiges Leben zu führen hat meine Sicht auf Dinge auch in Hinsicht auf die Surfindustrie geändert", stellt sie klar.
"Marken die sich von dem Image der coolen Surfer und des blauen Meeres bereichern, dennoch meist wenig dafür tun um die Natur zu schützen oder um die Menschen wirklich zu unterstützen und zu schätzen die Ihnen mit diesem Image behilflich sind und sie aufbauen."
Janni Hönscheid rechnet mit großen Surfmarken ab
Die Branche sei knallhart: "Ist das sexy Surfer Girl nun Mutter oder zu Alt, wird sie ausgetauscht", bedauert die Zweifach-Mama.
Auch Janni selbst habe derartige Erfahrungen gemacht. "Ich wurde zwei Mal sehr enttäuscht von großen Surf Marken die etwas ganz anderes ausstrahlen als sie Leben", klagt sie an. "Die Krönung war auf meinen Reisen als eine Airline, die mit einem Mann der ein Surfboard unter dem Arm hielt warb, mir am Schalter das Leben schwer machte mit meinem Board zu reisen. Der Typ war vermutlich nur ein Model..."
Für die gebürtige Sylterin ist Surfen mehr als "ein paar Blümchen, ein bisschen Surfer Hair und ein wenig Aloha Spirit".
Sie selbst hat es mittlerweile geschafft, ihre Leidenschaft fürs Wellenreiten mit dem Gedanken der Nachhaltigkeit zu verknüpfen. Unter anderem nutzt sie anstelle eines billigen, in Massenproduktion hergestellten Boards eines, welches ihr eigener Vater selbst gebaut hat, welches "fair produziert ist, und noch nicht eine Delle hat, weil es Ihm wichtig war etwas Nachhaltiges zu schaffen".
Mit diesem und vielen weiteren Tricks schafft es Janni, ihrer großen Leidenschaft mittlerweile mit gutem Gewissen nachgehen zu können.