Jan Böhmermann veröffentlicht ESC-Disstrack gegen Deutschland: "Allemagne Zero Points"
Köln/Liverpool - Satiriker Jan Böhmermann hatte es bereits angekündigt, seit dem heutigen Dienstag ist es Realität: In einem professionell produzierten Song nimmt der 42-Jährige die deutsche "Eurovision Song Contest"-Geschichte - und die damit seit einigen Jahren einhergehenden Misserfolge - aufs Korn.
Am kommenden Samstag ist es so weit: 37 Länder werden in Liverpool ihre Songs präsentieren und auf den Sieg hoffen.
Mit dabei die deutschen Auserwählten "Lord of the Lost". Die Rockband wird mit ihrem Song "Blood & Glitter" auf die Bühne treten und den gebeutelten Deutschen hoffentlich ein paar Punkte einbringen.
Denn seit Lena Meyer-Landruts (31) Gewinn im Jahre 2010 sieht es punktetechnisch eher mau aus. In den vergangenen Jahren landete Deutschland oft auf dem allerletzten Platz.
Mit diesem Thema setzt sich Böhmermann in seinem am heutigen Dienstag erschienenen Song auseinander und streut noch einmal Salz in die Wunde. Denn der Name ist Programm: "Allemagne Zero Points".
In einem 80-Synth-Pop-Song à la "A-ha", "Duran Duran" oder "Depeche Mode" singt der Podcaster nicht nur über den deutschen ESC-Stand, sondern auch über die generelle Situation im Land.
So heißt es in der ersten Strophe unter anderem: "We don't do dancers, we do Panzers" - eine Anspielung auf die deutsche Rüstungsbranche.
Böhmermann kündigt eigenen ESC-Beitrag an
Jan Böhmermann produziert "nachhaltigen" ESC-Song
Bei Instagram schreibt der Moderator zu seinem Song: "Gemeinsam mit einem internationalen Songwriter-Team aus fünf europäischen Ländern 🇧🇦🇩🇪🇫🇷🇬🇧🇵🇹 habe ich in den vergangenen sieben Monaten den ERSTEN NACHHALTIGEN offiziellen deutschen Beitrag zum europäischen Songwettbewerb #eurovision2023 erschaffen."
Stattgefunden haben sollen die Aufnahmen des Liedes in den Abbey Road Studios in London, welche durch die Beatles weltberühmt wurden.
Hintergrund des Böhmermann-Tracks soll die Idee eines immer wieder verwendbaren Liedes sein - seine im Song angesprochenen Themen kämen in Deutschland quasi regelmäßig zurück. Inspiriert worden sei er durch den britischen Sänger Morrissey (63).
Böhmermann ging im Podcast mit Kollege Olli Schulz (49) sogar noch einen Schritt weiter und kündigte an, für den Fall, dass "Lord of the Lost" spontan nicht auftreten könnten, selbst auf die ESC-Bühne zu gehen, um den Song zu performen. Um für alle Eventualitäten gewappnet zu sein, sollte auch Schulz ein Lied produzieren.
Für Jan kein Problem, Hauptsache, die beiden können mit ihren Songs notfalls die "Ehre unseres geschundenen Vaterlandes in Liverpool retten", falls die deutsche Rockband "verkacken" sollte.
Titelfoto: Henning Kaiser/dpa