Jan Böhmermann über Fynn-Kliemann-Skandal: "War, als wäre jemand gestorben"
Hamburg - In der neuen Podcast-Folge von "Fest & Flauschig" hat Jan Böhmermann (44) im Gespräch mit Olli Schulz (51) noch einmal über den von ihm und seinem Team vom "ZDF Magazin Royale" aufgedeckten Masken-Skandal rund um Fynn Kliemann (36) gesprochen und dabei insbesondere das Thema Empathie thematisiert.

"Ich habe mich neulich mit jemandem unterhalten, der auch in der Sendung war, der meinte: 'Ihr macht ja ab und zu auch mal Leute fertig'", berichtete Böhmermann in der Folge "Biermann & Lamar".
Doch für ihn und die Redaktion sei es keineswegs eine leichte Entscheidung, solche Themen anzugehen. "Glaubst du wirklich, dass wir da sitzen, feixen und sagen: 'Wir machen die jetzt fertig' oder leichtfertig irgendwelche Entscheidungen treffen? Natürlich nicht."
Böhmermann führte weiter aus, dass die Auswirkungen der Enthüllungen oft schwerer wiegen, als es nach außen hin erscheint.
"Ohne das Beispiel jetzt beim Namen zu nennen, gab es eine legendäre Sendung, die uns beiden bekannt ist und die bei dir [Anm. d. Red.: Olli Schulz] vielleicht noch eher näher dran war am Freundes- und Bekanntenkreis und im Geschäftlichen als bei mir", so der 43-Jährige.
Böhmermann spielt hier offensichtlich auf Fynn Kliemann an, der kurz vor dem Masken-Skandal zusammen mit Olli Schulz das alte Hausboot des verstorbenen Sängers Gunter Gabriel (†75) renoviert hatte.
Jan Böhmermann: "Alle waren schlecht drauf und wir haben wochenlang diskutiert!"

"Als wir damals aus der Sendung herausgegangen sind, war das wirklich so, als wäre jemand gestorben", erinnerte sich Böhmermann weiter. "Alle waren schlecht drauf und wir haben wochenlang diskutiert!"
Die Flut an Beweisen habe ein Nichthandeln aber unmöglich gemacht: "Aus dem absoluten Nichts haben wir einfach einen Berg Rechercheergebnisse gehabt."
Damals soll jemand aus Fynn Kliemanns Umfeld der "ZDF Magazin Royale"-Redaktion die Informationen zugespielt haben.
Doch die Recherche sei nur ein Teil des Ganzen. Der Kontext sei genauso wichtig, so Böhmermann.
"Zusätzlich zu den Sachen, die wir veröffentlichen, haben wir natürlich einen ganzen Haufen an anderen Dingen, die wir vielleicht aus datenschutz- oder persönlichkeitsrechtlichen Gründen nicht veröffentlichen, die so hart sind, dass wir sagen: 'Was ist denn da los?'", erklärte Böhmermann.
Das habe nichts damit zu tun, auf das Leid der anderen "abzufeiern".
Titelfoto: Rolf Vennenbernd/dpa