"Reiche Wichser": Jan Böhmermann feuert gegen Elon Musk und kriegt Shitstorm zurück
Köln - Schon vor Kurzem wetterte Jan Böhmermann (41) gegen Elon Musk (50) wegen der neuen Tesla-Fabrik in Berlin, nun geht es weiter mit seiner Flotte an Tweets wegen des Kaufs von Twitter. Für seine krassen Worte erntet der Moderator einen Shitstorm statt Applaus.
Kürzlich zog der "ZDF Magazin Royale"-Moderator heftig über Elon Musk und seine Twitter-Pläne her.
Nachdem Twitter nun verkündet hat, dass man tatsächlich einen Deal mit Elon Musk eingehen wird, ließ sich der 41-Jährige auf ebenjener Plattform wieder über die Pläne des Tesla-Giganten aus.
Musks Hauptargument für den Kauf von Twitter sei die fehlende Rede- und Meinungsfreiheit, die bei dem Kurznachrichtendienst herrsche. Böhmermann teilte einen Tweet, der diese Sicht des 50-Jährigen als "eigenartige Vorstellung von Meinungs- und Pressefreiheit" betitelte.
In eigenen Worten drückte der Moderator seine Meinung noch etwas deutlicher aus: "Hä? Wieso gehört am Ende alles immer reichen Wichsern, die machen können, was sie wollen?".
Dafür erntet der 41-Jährige viel Kritik: Sei er nicht selber einer dieser Reichen? Und dann auch noch finanziert vom Staat, wie einige Twitter-User anmerkten.
"Ihre Armseligkeit ist wirklich bemerkenswert. Musk hat sein Geld übrigens erwirtschaftet und nicht anderen geklaut, abgezockt oder für Scheiße labern in den Arsch gesteckt bekommen, wie ihr Linken das vorzugsweise macht", erklärte eine Person in Bezug zu Böhmermanns Tweet. Andere bezeichnen den Podcaster sogar als "niederträchtig und ekelhaft", weil er schon oft auf Twitter gegen Elon Musk hetzte. Die Kritik, die dem 41-Jährigen entgegenschlägt ist so massiv, dass #Boehmermann auf Twitter trendet.
Viele Twitter-User verstehen das Problem des Moderators nicht, denn Meinungsfreiheit sei ja im Grunde absolut positiv. Auch sei Twitter sowieso schon im Besitz von reichen Menschen, und Musk würde sich wenigstens für Meinungsfreiheit und Toleranz einsetzen, so die Twitter-Gemeinde.
Jan Böhmermann hat über 2,5 Millionen Follower auf Twitter
Was wird die Zukunft von Twitter nun bringen?
"Mehr Faschismus und Propaganda als aktuell im ZDF und ARD läuft ist doch nicht mehr möglich", so lautete die Kritik am Öffentlich-Rechtlichen Fernsehen.
Böhmermann gehöre ganz klar dazu, und Musk solle da positive Bereicherung für Toleranz und Meinungsfreiheit bringen. "#ElonMusk kaufen Sie bitte auch das ZDF. Dann müssen wir solche Typen wie @JanBoehm nicht mehr finanzieren", forderte ein Twitter-User ironischerweise.
Twitter hatte sich zuvor gegen die Verbreitung von Fake News eingesetzt und auch Ex-Präsident Donald Trump (75) von der Plattform verwiesen, nachdem dieser sich für seine Anhänger ausgesprochen hatte, die Anfang 2021 das Kapitol stürmten. Viele sehen diese Handlungen als klaren Eingriff in die Meinungsfreiheit und freuen sich über den Tesla-Giganten und seine Pläne.
Zwar betonte Musk, dass Trump nicht wieder auf Twitter zugelassen werden würde, jedoch sprach er sich auch gegen generelle Ausschlüsse von dem Dienst aus. Vielmehr sähe er die Möglichkeit von "Timeouts", also des zeitlich begrenzten Ausschlusses.
Jack Dorsey (45), Mitgründer von Twitter, sprach sich dagegen sehr positiv für Elon Musk aus. Er sei zwar grundsätzlich gegen die Idee, dass eine Privatperson Twitter besitzt, aber für ihn sei es besonders wichtig, Twitter nun aus den Händen der Wall Street zu nehmen, die die Plattform bisher zum größten Teil besessen hat. Der Tesla-Gründer sei in seinen Augen die einzige Lösung, der er vertraue, wie der Twitter-Gründer auf Twitter verkündete.
Es bleibt nun also spannend, wie die Situation rund um Twitter und Elon Musk weitergeht. Der Milliardär erntete gleichermaßen Kritik und Beifall für seine Pläne.
Manche Twitter-Nutzer wollen die Plattform jetzt verlassen, während andere dafür keinen Grund sehen. Trotz seiner scharfen Worte will auch Jan Böhmermann weiter auf Twitter bleiben und mit Satire die Gemüter einheizen.
Titelfoto: Montage: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa-pool/dpa, Sven Hoppe, dpa