Aachen/Gifhorn - Eigentlich wollte Influencer Alexander Schönen (34, alias "der_typ_ist_anders") nur eine Weihnachtsaktion für seine Follower veranstalten. Doch plötzlich wurde der Content Creator unfreiwillig Zeuge eines mutmaßlichen Gewaltverbrechens: Zwei Kinder hatten in ihrem Wunschzettel von sexuellem Missbrauch durch ihren Großvater gesprochen.
In einer Lagerhalle bei Aachen in NRW hatte Schönen für die Dreharbeiten zu seiner Aktion weihnachtliche Deko eingerichtet. Sein Ziel: Wünsche von Kindern zu erfüllen.
Mit Schrecken las er unter den Tausenden Zusendungen dann jedoch einen Brief von zwei Mädchen aus dem Landkreis Gifhorn. Darin stand: "Mein größter Wunsch ist, dass mein Opa für das, was er meiner Mama, meinen Geschwistern und mir angetan hat, bestraft wird." Auch von konkreten Übergriffen, in denen er die Kinder anfasst, war die Rede. Der WDR hatte zuerst berichtet.
Nachdem der 34-Jährige den Brief gelesen hatte handelte er sofort und verständigte die Polizei. Wie sich herausstellte, ist der Fall, um den es in dem Wunschzettel geht, schon seit mehreren Jahren bei der Staatsanwaltschaft Braunschweig aktenkundig.
Oberstaatsanwalt Christian Wolters teilte dazu auf Anfrage von TAG24 mit: "Wir ermitteln gegen einen 67-jährigen Deutschen aus dem Landkreis Gifhorn wegen des Verdachts der Vergewaltigung und des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern."
Fall aus Wunschzettel bereits seit 2014 aktenkundig: Beschuldigter auf freiem Fuß
Weiter heißt es: "Es besteht der Verdacht, dass der Beschuldigte seine 32-jährige Schwiegertochter in den letzten Jahren wiederholt vergewaltigt und sexuell bedrängt haben soll. Außerdem soll der Beschuldigte seine beiden Enkeltöchter im Alter von zehn und zwölf Jahren wiederholt sexuell missbraucht haben."
Die Taten seien bereits 2014 von der 32-jährigen Mutter der beiden Kinder zur Anzeige gebracht worden. Der Beschuldigte befinde sich mangels Haftgründen derzeit nicht in Untersuchungshaft, wie die Staatsanwaltschaft abschließend mitteilte.
Ob die Ermittlungen tatsächlich zur Bestätigung dieser schockierenden Schilderungen führen, ist zum jetzigen Zeitpunkt unklar.
Fest steht, dass Schönen mit seiner Reaktion genau das Richtige getan hat: "Lieber einmal die Polizei zu viel rufen als einmal zu wenig", riet der Content Creator angesichts des Vorfalls.