Hürdensprinterin Cindy Roleder verrät, wie sie Mama-Sein und Olympia-Training meistert
Chemnitz - Am 1. Januar wurde Hürdensprinterin Cindy Roleder (31) zum ersten Mal Mama. Seit einigen Wochen trainiert sie auch schon wieder, denn ihr großes Ziel in diesem Jahr heißt Olympia. In einem Interview mit dem Sender n-tv hat sie nun erzählt, wie sie das Leben als Mutter und den Leistungssport unter einen Hut bringt.
Ein Baby stellt das Leben von Neu-Mamas und Papas natürlich ganz schön auf den Kopf. Da bildet die Familie Roleder keine Ausnahme, aber "es macht viel Spaß", erzählt die Sportlerin. Ihre kleine Tochter, deren Namen Cindy Roleder noch nicht verraten hat, sei ein sehr entspanntes Baby, das Nachts einmal fünf und einmal vier Stunden schlafen würde. "Sie lacht viel und weint eigentlich nur, wenn sie Hunger hat."
Weiter berichtet die 31-Jährige in dem Interview: "Mein Mann und ich haben uns gut eingegroovt und dadurch, dass ich jetzt wieder trainiere und er ebenfalls beruflich unterwegs ist, ist das Zeitmanagement wichtig für uns. Aber wir haben gute Hilfe von Oma und Opa."
Nicht nur innerhalb der kleinen Familie läuft es gut, sondern auch beim Sport. "Ich hätte nicht gedacht, dass ich zum jetzigen Zeitpunkt schon so weit bin. Ich laufe schon wieder Hürden und es wird wirklich von Woche zu Woche besser."
Doch selbst für eine ehemalige Europameisterin war der Anfang schwer. Sie habe mit Joggen begonnen und inzwischen würde es sich auch wieder wie Sprinten anfühlen. Nur ihre Füße hätten noch Anpassungsprobleme.
Das große Ziel: Olympia
Trotzdem ist Cindy Roleders großes Ziel in diesem Jahr Olympia in Tokio. Die Spiele sollen am 23. Juli starten. "Klar will ich, dass es klappt, aber selbst wenn nicht, merke ich, dass alle um mich herum es einfach krass finden, dass ich schon angefangen habe und daran glaube, dass ich das schaffe. Also bin ich der festen Überzeugung, dass ich das hinbekomme."
Einziger Wermutstropfen: Da die Spiele wohl ohne ausländische Zuschauer stattfinden werden, muss die 31-Jährige ohne familiäre Unterstützung nach Japan fliegen. "Wir hätten die Kleine jetzt sowieso nicht mitgenommen, sie ist viel zu klein dafür. Diesen langen Flug wollen wir ihr gar nicht zumuten."
Mit Blick auf die Corona-Pandemie erwartet Roleder von den Verantwortlichen aber auch, dass sie ein gutes Hygienekonzept aufbauen und nicht die Verantwortung auf die Athleten abschieben. "Es ist deren Job, ein gutes Konzept aufzubauen, was uns Athleten sicher macht. Und mein Job ist es, schnell zu laufen. Davor müssen die es aber schaffen, dass wir eine sichere Anreise haben und auch gesund wieder zurückkommen."
Vor den Olympischen Spielen will Cindy Roleder schon im Mai wieder in das Wettkampfgeschehen einsteigen.
Titelfoto: Sven Hoppe/dpa