Identität gestohlen: Deutsches Model taucht plötzlich im US-Wahlkampf auf!
Washington - Das deutsche Model Debbie Nederlof (32) reagierte geschockt, als sie sah, dass mit ihrem Gesicht Wahlkampf für den US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump (78) betrieben wurde.
Bis zur Enthüllung durch eine Recherche des US-Senders CNN wurde unter dem Profilnamen "Luna_2K24" auf X regelmäßig Wahlkampfwerbung zugunsten von Trump geteilt.
Zu den Bildern hieß es etwa: "Heute ist ein guter Urlaubstag für mich, also folge ich so vielen MAGA-Trump-Anhängern zurück, wie möglich" oder "Von welchem Bundesstaat aus stimmt ihr für Trump?". Auch gegen Vizepräsidentin Kamala Harris (59) wurde gehetzt: "Ich wünsche allen einen guten Morgen, außer Kamala Harris."
Das Problem an der Sache: Die junge Frau, die dort für rund 30.000 Follower die Werbetrommel für den Republikaner rührte, ist nicht besagte "Luna", sondern ein Model aus Deutschland, deren Bilder gestohlen wurden!
Genauer gesagt handelt es sich um Debbie Nederlof (32) aus Trier. Mit der US-Politik hat sie im Grunde nichts am Hut, auf ihrem Instagram-Profil veröffentlicht sie unter anderem schicke Mode-Bilder. Dort folgen ihr über 74.000 Nutzer.
Es sei nicht zum ersten Mal vorgekommen, dass Bilder der 32-Jährigen mit holländisch-französischen Wurzeln für Fake-Profile zweckentfremdet worden seien, erzählt Debbie gegenüber TAG24. Doch dass sie im US-Wahlkampf mitmischt, sei ihr neu gewesen: "Bei dem besagten Profil auf X war es so, dass CNN mich kontaktierte, nachdem sie mittels Bilder-Rückwärtssuche mein echtes Profil gefunden haben."
So dreist wurde mit Debbies Bildern Wahlkampf betrieben!
Mit Debbies Bildern wurde bereits eine Fake-Spendenkampagne gestartet: "Mehrere tausend US-Dollar!"
Laut CNN sei die gelernte Augenoptikerin nicht die einzige Frau gewesen, deren Fotos zu Wahlkampfzwecken missbraucht wurden. Insgesamt 17 weitere solcher Fake-Accounts mit Bildern von europäischen Frauen habe man aufgedeckt - und das sei nur die "Spitze des Eisbergs".
"Für jeden ist es wohl erstmal ein Schock, wenn jemand Identitätsdiebstahl begeht. In jedem Fall ist es ratsam, die Accounts schnellstmöglich zu melden und die Löschung der jeweiligen Accounts zu beantragen, das raubt leider jedes Mal viel Zeit und Energie", lautet Debbies Rat.
Sie kritisiert zudem, dass die sozialen Netzwerke, auf denen die gestohlenen Bilder kursieren, oftmals nicht schnell genug handeln würden: "Ich würde mir wünschen, dass nicht die Opfer von Identitätsdiebstahl proaktiv den Plattformbetreibern hinterherrennen müssten, sondern diese Maßnahmen integrierten, die solche Accounts zukünftig verhinderten."
Und die 32-Jährige, die neben ihrer Instagram-Karriere hauptberuflich als Social-Media-Managerin arbeitet, spricht dabei aus Erfahrung, schließlich sei mit ihrem Gesicht schonmal eine falsche Spendenaktion auf der Website "GoFundMe" ins Leben gerufen worden: "Dort wurden mit Bildern von mir und meiner Hündin und einer Fakestory mehrere tausend US-Dollar gesammelt."
Ob Debbie aufgrund des jüngsten Vorfalls rechtliche Schritte einleiten werde, ließ sie offen. Kurz nach Veröffentlichung des CNN-Berichts waren ihre Bilder vom Fake-Account bereits gelöscht.
Titelfoto: Bildmontage: Instagram/@dbi_jl_