Hollywood-Schauspieler stieg endlich auf, doch jetzt putzt er Wohnungen

Los Angeles (USA) - Josh Hooks ("The Game") fühlte sich noch vor wenigen Monaten seinem großen Traum, zur A-Liga in Hollywood zu gehören, näher denn je. Der 43-Jährige war als Schauspieler endlich aufgestiegen, hatte mehrere Rollen in Fernsehshows und einem Spielfilm ergattert. Doch nun macht der mittlerweile arbeitslose Darsteller alles, um zu überleben.

Schauspieler Josh Hooks (43) reinigt nun die Wohnungen anderer Leute. Wegen der Streiks in Hollywood ist er derzeit arbeitslos.
Schauspieler Josh Hooks (43) reinigt nun die Wohnungen anderer Leute. Wegen der Streiks in Hollywood ist er derzeit arbeitslos.  © Screenshot Instagram/joshuaclayhooks (2)

Grund sind die Streiks in Hollywood, zuerst von Schriftstellern und dann von Schauspielern. Die Branche ist lahmgelegt - und die Karriere von Josh Hooks vorerst gestoppt.

Um seine Rechnungen bezahlen zu können, sah er sich inzwischen gezwungen, Gelegenheitsjobs anzunehmen. Nun putzt er unter anderem die Wohnungen von Freunden, berichtet die Washington Post. "Wir alle kämpfen nur darum, über Wasser zu bleiben", sagte Hooks.

Und damit ist er einer von vielen Tausenden!

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Denn trotz des Glanzes, den Amerikas Traumfabrik ausstrahlt, verdienen die meisten Schauspieler nicht genug, um davon leben zu können. Stattdessen arbeiten sie oft in trostlosen Nebenjobs, mit denen sie ihre Hoffnungen, es in Hollywood einmal bis ganz nach oben zu schaffen, finanzieren.

Und genau darum geht es auch bei den aktuellen Streiks: die miserablen Arbeitsbedingungen in der nach außen hin so glamourös wirkenden Filmbranche. Die Gewerkschaften hoffen, mit der Arbeitsniederlegung bessere Bedingungen für Schauspieler und Drehbuchautoren zu erreichen.

Denn auch in Hollywood herrscht eine große Ungleichheit, die immer weiter wächst: Während viele Darsteller im Schnitt weniger als 27.000 US-Dollar (rund 24.500 Euro) pro Jahr verdienen, stecken sich manche Studiobosse mehr als 100 Millionen Dollar (mehr als 91 Millionen Euro) in die Taschen.

Kaum noch Ersparnisse nach der Corona-Pandemie

Doch bis eine positive Änderung zugunsten der Gewerkschaftsmitglieder eingetreten ist, bedeuten die Streiks auch weniger Arbeit für Leute wie Josh Hooks. Und ein Ende ist derzeit nicht absehbar. Für Hooks eine Katastrophe! Denn eines seiner Bankkonten sei bereits um 320 Dollar (290 Euro) überzogen. Auf dem anderen sind nur noch 35 Cent (0,32 Euro-Cent) übrig.

Seine Kreditkartenschulden steigen, jeden Tag würden Inkassobüros anrufen und er versuche verzweifelt, genug Geld zusammenzubekommen, um die Miete für seine Wohnung in Los Angeles zu bezahlen. Zudem müsse er beim Einkaufen im Supermarkt jeden Cent dreimal umdrehen.

Nicht zuletzt sei das Timing des Streiks besonders hart für Hooks und viele seiner Kollegen, die bereits während der Corona-Pandemie monatelang arbeitslos waren und in dieser Zeit ihre Ersparnisse aufbrauchten.

Ein Überlebensjob folgte dem nächsten

Hooks wollte schon immer Schauspieler werden. Als er von Gerogia nach Los Angeles ankam, sei sein erster Job erstmal in einer Smoothie-Bar in einem gehobenen Fitnessstudio gewesen, wo er auch duschen konnte, während er in seinem Auto schlief. Bis er eine richtige Bleibe gefunden hatte, dauerte es noch eine Weile.

Er sei von einem Überlebensjob zum nächsten getaumelt, pflegte Alzheimer-Patienten, war Babysitter und arbeitete als Teilzeitmanager eines Stripclubs am Sunset Boulevard. Eigentlich hatte er gehofft, nie wieder in so eine Situation zu geraten.

2022 begann er sogar, als Escort zu arbeiten und ging für jeweils etwa 500 Dollar (rund 450 Euro) auf einige Dates. Es sei keine feste Arbeit gewesen, sagte er, aber sie habe ihm ermöglicht, sich mehr auf die Schauspielerei zu konzentrieren.

In diesem Jahr kehrte Hooks nach Los Angeles zurück und tatsächlich nahm seine Schauspielkarriere plötzlich Fahrt auf. So spielte er eine wiederkehrende Rolle in der ABC-Show "Will Trent", in der er einen Polizeidetektiv spielte. Außerdem bekam er eine Rolle in der Show "Swagger" (Apple TV Plus) und wäre beinahe für einen Werbespot gecastet worden, der mehr hätte einbringen können, als er bislang je verdient hat. Doch dann kamen die Streiks ...

Titelfoto: Screenshot Instagram/joshuaclayhooks (2)

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