Hollywood-Ikone Tilda Swinton hat Sympathie für Israel-Boykott: "Große Bewunderin"
Von Lisa Forster und Anna Ross
Berlin - Oscar-Preisträgerin Tilda Swinton (64) ist dafür bekannt, sich auch politisch zu Wort zu melden. Bei der Berlinale äußerte sie Sympathien für die BDS-Bewegung, die zum Boykott von Israel aufruft.
![Oscar-Preisträgerin Tilda Swinton (64) wurde auf der Berlinale für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.](https://media.tag24.de/951x634/r/w/rwh81bvwztgjd5ddok7mrqp6dwoisyq9.jpg)
BDS steht für "Boykott, Desinvestition und Sanktionen". Das richtet sich unter anderem gegen Waren aus Israel sowie gegen die Zusammenarbeit mit Israel in Kultur und Wissenschaft.
Der Bundestag hatte die Bewegung in einem Beschluss verurteilt - deren Argumentationsmuster und Methoden seien antisemitisch.
"Ich bin eine große Bewunderin von BDS und habe großen Respekt davor, und ich denke viel darüber nach", sagte die 64-Jährige bei einer Pressekonferenz in Berlin. BDS hatte auf ihrer Instagram-Seite vor einigen Wochen einen Boykott-Aufruf gegen die Berlinale geteilt.
"Ich habe beschlossen, dass es für mich wichtiger war zu kommen", sagte Swinton. "Dank des Festivals wurde mir eine Plattform geboten, wie ich sie heute habe, und ich habe in einem persönlichen Moment entschieden, dass dies für unser aller Anliegen möglicherweise nützlicher ist als mein Nichterscheinen."
Swinton wurde bei der Eröffnungs-Gala der Berlinale für ihr Lebenswerk geehrt. In ihrer Dankesrede hatte sie Donnerstagabend gesagt: "Der vom Staat verübte und international ermöglichte Massenmord terrorisiert derzeit mehr als einen Teil unserer Welt aktiv."
Berlinale: Tilda Swinton für Lebenswerk geehrt
![Die Berlinale wurde am Donnerstag feierlich eröffnet.](https://media.tag24.de/951x634/k/x/kx0eys0jyj18wv5emkrghdi0mm6409tr.jpg)
Sie bezog sich dabei aber nicht explizit auf Israel - und sagte auch am Freitag noch einmal, dass sie nicht nur den Gaza-Krieg, sondern "alle Kriege" meine.
In Bezug auf BDS führte sie aus: "Ich habe enormen Respekt und Verständnis dafür, dass die Menschen Wege finden müssen, um mächtig zu sein, denn wir alle haben mit diesem Gefühl der Machtlosigkeit zu kämpfen."
"Und so fühlt sich jede kraftvolle Handlung, jede Geste, die wir machen können, wie eine gute Option an", sagte die Schauspielerin
Sie verstehe, dass ein Boykott sehr oft das Stärkste sein könne, "was wir tun können."
Titelfoto: Soeren Stache/dpa (Bildmontage)