Hochstapler "Milliarden Mike" ist vergeben: Sie ist eine Staatsanwältin

Hamburg - Mike Wappler (68), besser bekannt als "Milliarden Mike", ist ein verurteilter Hochstapler. Nach eigenen Angaben saß er insgesamt 15 Jahre im Gefängnis. Zuletzt wurde er im Dezember 2019 vom Landgericht Hamburg zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Inzwischen ist er wieder auf freiem Fuß. Bereuen tue er nichts, erklärte er jetzt Moderator Bedo B. Kayaturan im Interview.

Zurzeit sei Mike Wappler mit einer Staatsanwältin zusammen. Sie ist sehr verliebt, so der 68-Jährige.
Zurzeit sei Mike Wappler mit einer Staatsanwältin zusammen. Sie ist sehr verliebt, so der 68-Jährige.  © IMAGO/Torsten Helmke

"Mir geht es gut, Taschen sind immer voll. Ich bereue nicht einen einzigen Tag, weder die Haft noch sonst irgendwas, sonst hätte ich es ja nicht machen brauchen", so Wappler im Gespräch.

Was er gemacht hat? "Geschichten verkauft." Anders gesagt: Dinge an die Leute gebracht, die es gar nicht gab, oder welche, die er nicht hatte.

Er mietete unter anderem Villen unter falschem Namen an und verkaufte sie dann zu einem günstigeren Preis weiter. "Entsprechende Papiere habe ich ja dafür gehabt." Bei seinem ersten "Ding" machte er nach eigenen Angaben drei Millionen Mark. Da war er 18 Jahre alt.

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Angst habe er nicht gehabt. "Das muss man von vorneherein mit einberechnen. Geht es schief, gibt's Knast."

Auf frischer Tat erwischt worden sei er aber nie.

Das war sein unmoralischster Coup

Mike Wappler (2.v.r) alias "Milliarden Mike" bei der Beerdigung des Hamburger Kiez-Urgesteins Heinrich Hübner alias "Inkasso-Henry". (Archivbild)
Mike Wappler (2.v.r) alias "Milliarden Mike" bei der Beerdigung des Hamburger Kiez-Urgesteins Heinrich Hübner alias "Inkasso-Henry". (Archivbild)  © Christina Sabrowsky/dpa

In Wapplers Augen sei jeder Mensch ein Betrüger. "Mit einer Lüge will man etwas erreichen. Und da fängt der Betrug doch schon an. Ist doch ganz einfach."

Liebe sei nur eine zeitweilige geistige Verwirrung. Entsprechend heiratete er nicht viermal aus Liebe, sondern, um die Frauen um ihr Geld zu bringen. Zurzeit sei er mit einer Staatsanwältin zusammen. Sie ist sehr verliebt, so der 68-Jährige.

Aber wie viel Geld hat er eigentlich? "Keiner kann mich einschätzen. Lügt er, oder hat er tatsächlich so viel Geld?", stellt er die Frage in den Raum. Einige Scheine hatte er jedenfalls zum Interview mitgebracht. "Ein paar Mark habe ich immer mit", so Wappler. So viel, dass es nicht in ein Portemonnaie, sondern in einen großen Briefumschlag passt.

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"100 Mille muss ich immer dabei haben." Pissgroschen, so der Wahl-Hamburger. "Geld fängt ab einer Million an. Alles andere ist Kleingeld." Ob das Schwarzgeld sei, fragt Kayaturan. Das wisse er nicht. "Das habe ich im Mülleimer gefunden."

Zu Hause habe er hingegen kein Bargeld. "Da kommen doch Einbrecher. Das geht nachher wieder ins Schließfach." Da spricht er wohl aus eigener Erfahrung. 2014 wurde er zu Hause überfallen und angeschossen.

Sein unmoralischster Coup? Er täuschte seinen Tod vor und brachte sein Opfer gleich zweimal um sein Geld. Insgesamt habe er so 100 Millionen gemacht.

Titelfoto: IMAGO/Torsten Helmke

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