"Hide the pain Harold": Lebendes Meme spricht erstmals über seine Berühmtheit im Netz

Budapest (Ungarn) - Wer im Internet unterwegs ist, kommt an einem Meme nur schwerlich vorbei: "Hide the pain Harold" wurde zur lebenden Legende. Jetzt sprach der Rentner über seine unfreiwillige Berühmtheit.

Der schmerzerfüllte Blick von "Harold", der eigentlich András Arató (76) heißt, ging im Netz viral.
Der schmerzerfüllte Blick von "Harold", der eigentlich András Arató (76) heißt, ging im Netz viral.  © 123rf/nyul

"Hide the pain Harold" - auf Deutsch etwa "Harold, der seinen Schmerz versteckt" - wurde berühmt, ohne, dass er es wollte oder gleich bemerkte. Eigentlich heißt der Mann, über den die Welt lacht, András Arató (76) und lebt in Budapest.

Für alle, die nicht wissen, wer "Hide the pain Harold" ist: Ihn gibt es seit einigen Jahren im Netz mit lustigen Sprüchen als sogenanntes Meme zu sehen. Anfangs gab es die lustigen Bildchen (da noch ohne Text) als Stock-Fotos zu kaufen.

Bei derartigen Bildern spricht man im weitesten Sinne von Fotos, die im Netz an mehrere potenzielle Kunden gleichzeitig angeboten werden. Für ein meist geringes Entgelt können Zeitungen, Händler, Grafiker und viele weitere diese Fotos kaufen und für ihre Zwecke verwenden.

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Harold, also András Arató, schaffte es jedoch noch viel weiter. Seine Fotos gingen im Netz viral, weil er einen einzigartigen, schmerzerfüllenden Blick besitzt, der in vielen Situationen die Stimmung der Betrachter trifft. In einem Interview mit LADbible Australia erklärt er nun erstmals, wie er berühmt wurde und wie seine Familie damit umgeht.

"Hide the pain Harold" über seine Anfänge auf dem (unfreiwilligen) Weg zum Internet-Star

András Arató sitzt mit gezwungenem Lächeln auf einem Sofa. Ob eine Wurzelbehandlung beim Zahnarzt bevor steht?
András Arató sitzt mit gezwungenem Lächeln auf einem Sofa. Ob eine Wurzelbehandlung beim Zahnarzt bevor steht?  © Screenshot/Twitter/painharold

"Ich wurde in Ungarn geboren, in der Nähe zur Grenze zu Österreich", sagt Arató in dem Video-Interview. "Früher war ich eher ein schüchterner Junge. Ich mochte es nicht, im Rampenlicht zu stehen." Doch im hohen Alter kam alles anders. "Seit ich im Internet so bekannt wurde, hat sich das geändert", führt das lebende Meme weiter aus.

Nur, wie kam es zu dem plötzlichen Ruhm?

"Ich war im Urlaub. Wie es da üblich ist, habe ich Selfies geschossen und hochgeladen. Überraschenderweise kontaktierte mich daraufhin ein Fotograf und lud mich zu einem Shooting ein", so "Hide the pain Harold" im Interview.

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Der Fotograf, der nur Stock-Fotos aufnehmen wollte, schoss daraufhin "einige hundert Bilder", wie sich Arató erinnert. "Er mochte sie. Ich mochte sie ebenfalls! Und so begann das Ganze", erklärt der Rentner den Durchbruch als Stock-Foto-Model.

So fand "Hide the pain Harold" heraus, dass er zum Meme wurde

Vor fünf Jahren suchte sich das Neu-Model im Netz per Google-Bilder-Rückwärtssuche. Er wollte wohl wissen, wer die Fotos von ihm gekauft hat und was nun damit angestellt wird. Dabei wurde er überrascht: "Ich suchte nach meinem Gesicht. Es war eine schockierende Situation, mich als Meme zu finden", beschreibt Arató die anfängliche Situation heute.

"Ich dachte nicht, dass ich eine lustige Person bin. Ich war einfach schockiert am Anfang."

Er bat zwar einige Webseiten-Betreiber darum, die Fotos in unpassenden Situationen herauszunehmen. "Doch es klappte nicht."

"Nach einigen Jahren realisierte ich, dass ich nichts anderes tun kann, als die Situation hinzunehmen. Und schon wurde ich berühmt."

András Aratós Frau und Kind waren gar nicht begeistert vom plötzlichen Ruhm

"Meine Frau mochte das Ganze gar nicht", sagt der Netz-Star im Interview. "Aber jetzt hat sie es akzeptiert."

Anders sieht die Situation hingegen bei seinem Sohn aus. "Er hasst es, mich als Meme zu sehen. Auch jetzt noch", sagt Arató mit schmerzerfülltem Blick und zuckt mit den Schultern.

"Einige hundert Fotos" wurden von András Arató aufgenommen, die sich auch heute noch im Netz verbreiten.
"Einige hundert Fotos" wurden von András Arató aufgenommen, die sich auch heute noch im Netz verbreiten.  © Montage: 123RF/nyul (3)

Wenn der Rentner jetzt einer Person einen Rat geben sollte, wie man den Schmerz am besten verstecken kann, würde er wohl folgendes sagen: "Versuche, ihn (den Schmerz, Anm. d. Red.) zu vergessen. Und auch wenn Du Dich traurig fühlst, behalte Dein Lächeln und tue so, als wärst Du fröhlich."

Es spiele dabei keine Rolle, ob es ein echtes oder gequältes Lächeln sei. "Jedes Lächeln ist ein gutes Ding." Wenn es einer wissen muss, dann wohl der Mann, der mit eben diesem gequälten Lächeln zum Star wurde.

Titelfoto: Montage: 123RF/nyul, Screenshot/Twitter/painharold

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