Herbert Grönemeyer will Bedürftigen-Einrichtung helfen: "Berliner Tafel"-Chefin überglücklich
Berlin - Die Vorsitzende der Berliner Tafel hat sich "überglücklich" über die Ankündigung des Sängers Herbert Grönemeyer (66) in der ZDF-Sendung "Wetten, dass...?" gezeigt, die Einrichtung mit einem hohen Betrag unterstützen zu wollen.
"Das ist eine super Sache, wir freuen uns riesig", sagte Sabine Werth (65) am Dienstag. Überraschend sei das Ganze allerdings nicht gekommen. "Wir hatten im Vorfeld schon mit dem Management gesprochen, deswegen wussten wir es schon vor der Sendung." Davor habe es allerdings überhaupt keine Verbindung zwischen dem Sänger und der Berliner Tafel gegeben.
Grönemeyer brachte die Hilfe bei der Show am Samstag als Wetteinsatz ins Spiel und blieb auch nach seinem Sieg dabei, dass er einen Monat lang alle Betriebs- und Unterhaltskosten für die Einrichtung übernehmen wolle.
Dabei gehe es um einen Betrag in fünfstelliger Höhe, sagte Werth. Die genaue Summe stehe wahrscheinlich in einem Monat fest. "Wir wissen jetzt noch nicht, wie hoch die Energiekosten sein werden, die Benzinkosten. Das besprechen wir noch in Ruhe." Ob Grönemeyer selbst vorbeikommen werde, dazu wollte sie sich nicht äußern.
Die Berliner Tafel, die sich komplett über Spenden finanziert, unterstützt eigenen Angaben zufolge 400 soziale Einrichtungen wie Obdachlosenunterkünfte, Frauenhäuser, Kinder- und Jugendeinrichtungen.
Von Anfang November bis Ende März kämen noch Einrichtungen der Kältehilfe hinzu. Darüber hinaus gibt es in Berlin 47 Ausgabestellen für Lebensmittel und 8 sogenannte Pop-up-Stellen. Diese wären normalerweise nicht dabei, "aber wegen der extrem gestiegenen Zahl der Menschen, die da vor der Tür stehen", hätten sie nun geöffnet, sagte Werth.
Teuer-Schock und Ukraine-Krieg treibt immer mehr Menschen zur Berliner Tafel
Seien im Januar und Februar - vor dem Krieg und den explodierenden Lebenshaltungskosten - jeweils etwa 40.000 Menschen pro Monat zu den Ausgabestellen gekommen, seien es nun etwa doppelt so viele. Darunter seien auch Geflüchtete, aber zunehmend auch der Mittelstand.
"Es kommen ganz viele Menschen, die sagen, dass sie niemals gedacht hätten, dass sie mal auf die Tafeln angewiesen sein werden. Aber jetzt sind ihre Ersparnisse aufgebraucht", sagte Werth.
Nach Angaben von Geschäftsführerin Antje Trölsch hat die Spendenbereitschaft trotz der hohen Inflation nicht nachgelassen. "Wir merken glücklicherweise, dass die Menschen um uns herum um unsere schwierige Situation wissen." Bei den Lebensmittelspenden habe es allerdings Verschiebungen gegeben.
"Wir verteilen ungefähr 660 Tonnen Lebensmittel im Monat. Davon waren früher drei Viertel Obst und Gemüse. Das sind jetzt nur noch 30 bis 40 Prozent." Ein Grund dafür sei, dass die Märkte aufgrund der erhöhten Preise weniger bestellten. "Wir haben jetzt mehr Hygieneprodukte und haltbare Lebensmittel", so Trölsch.
Titelfoto: Bernd von Jutrczenka/dpa, Philipp von Ditfurth/dpa (Bildmontage)