Von der FIFA geprellt? Herbert Grönemeyer wettert gegen "Gangsterverein"!

Bochum - Mit "Zeit, dass sich was dreht" hat Herbert Grönemeyer (68) die Hymne zum letzten deutschen Sommermärchen 2006 beigesteuert, allerdings war die Zusammenarbeit mit der FIFA offenbar alles andere als märchenhaft. Vor dem nächsten Heim-Turnier ist die Musik-Ikone daher immer noch gar nicht gut auf den Weltverband zu sprechen.

Herbert Grönemeyer (68) greift nicht nur regelmäßig in seiner Heimatstadt Bochum zum Stadion-Mikro, 2006 heizte er mit seinem WM-Lied einer ganzen Nation ein.
Herbert Grönemeyer (68) greift nicht nur regelmäßig in seiner Heimatstadt Bochum zum Stadion-Mikro, 2006 heizte er mit seinem WM-Lied einer ganzen Nation ein.  © Guido Kirchner/dpa

Wie bei der WM vor 18 Jahren steigt das Eröffnungsspiel der Europameisterschaft 2024 in der Münchner Allianz Arena. Dort gab der Bochumer damals seinen Song zum Besten, der gemeinsam mit dem Duo Amadou & Mariam aus Mali entstanden ist.

Auf die Gage für die Darbietung wartet der 68-Jährige jedoch bis heute, wie er nun im Interview mit dem Fußballmagazin 11 Freunde preisgab.

"Ich bekomme immer noch Geld von der FIFA für den Auftritt bei der Eröffnungsfeier", so Grönemeyer. "Es sind fast 45.000 Euro, die sie mir und meinen Musikern schulden."

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Ohnehin sei es eine "ganz unangenehme Zusammenarbeit" mit dem skandalgeschüttelten Weltverband gewesen, den der Sänger als "Gangsterverein" betitelte.

"Sie kamen in braunen Bomberjacken und liefen durch das Stadion – wie eine Gang. Damals hatte ich so einen Hals auf die", beschrieb der begeisterte Fußballfan das Auftreten der FIFA-Verantwortlichen beim Eröffnungsspiel 2006.

Herbert Grönemeyer erinnert sich trotzdem an ein "tolles" Sommermärchen

Herbert Grönemeyer (68, 2.v.l.) und das malische Pop-Duo Duo Amadou & Mariam (r.) bei der Eröffnungsfeier 2006 in München.
Herbert Grönemeyer (68, 2.v.l.) und das malische Pop-Duo Duo Amadou & Mariam (r.) bei der Eröffnungsfeier 2006 in München.  © Yuri CORTEZ / AFP

Um kräftig an den Turnier-Liedern mitzuverdienen, stelle der Verband darüber hinaus bestimmte Anforderungen an die Werke.

So habe die FIFA ihre "eigene Melodie, das 'O-e-o-e-o-e', das jeder Künstler in den offiziellen Songs unterbringen muss, auch Shakira vier Jahre später. Damit sichern sie sich Urheberrechte an der Musik und kassieren immer mit."

Trotzdem erinnert sich Grönemeyer auch gern an das Sommermärchen zurück, bei dem die DFB-Elf überraschend auf den dritten Platz stürmte und damit eine große Euphorie im ganzen Land entfachte.

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"Ich habe den Song geschrieben, damit sich etwas dreht, damit eine Begeisterung entsteht. Das hat lustigerweise funktioniert – nicht wegen des Liedes, es war einfach ein tolles Turnier", erklärte die Musik-Legende.

Dieses Jahr singt die deutsche Künstlerin Leony (26) gemeinsam mit dem italienischen EDM-Trio Meduza sowie der US-Band One Republic den EM-Song "Fire". Ob der Track für eine ähnlich berauschende Stimmung sorgen kann, muss sich ab dem 14. Juni zeigen.

Titelfoto: Guido Kirchner/dpa, YURI CORTEZ / AFP

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