Herbert Grönemeyer gibt intime Einblicke und spricht über sein Leben als später Vater
Berlin - Herbert Grönemeyer (66, "Bochum") hält sein Privatleben meist aus dem Licht der Öffentlichkeit fern. Nun hat der Musiker eine Ausnahme gemacht und sich zu seinem späten Vaterglück geäußert.
Erstmalig spricht der "Mensch"-Interpret über sein drittes Kind, das er 2019 im Alter von 63 Jahren mit seiner zweiten Ehefrau Josefine Cox bekommen hat.
"Es ist wunderbar, wie es ist", verriet Grönemeyer in der Sendung "Frühstück bei mir" des österreichischen Radiosenders Ö3.
Weiter beschrieb er im Gespräch sein Leben als später Vater: "Man ist genauso naiv und freudig wie früher. Die Freude über meine Kinder ist ungebremst, in welchem Alter sie sich auch befinden."
Danach befragt, wie lange er sein Kind noch begleiten könne, sagte der 66-Jährige: "Es ist generell die Frage: Wie lange werde ich den Weg noch gehen können?"
Außerdem fügte der Pop-Star an: "Ich habe ja erlebt, wie begrenzt das Leben sein kann, insofern mache ich mir darüber keine Illusionen. Ich bin jemand, der für den Tag kämpft, an dem er lebt. Viel weiter denke ich nicht."
Auf die Frage der Moderatorin, ob er ein strenger Vater sei, antwortete der Sänger: "Ich kann sehr streng sein, aber normalerweise bin ich ein verspielter Zeitgenosse. Der schönste Moment mit meinem Kind ist, wenn ich es ausschaue und merke, was sich da für eine unfassbare Person entwickelt."
Herbert Grönemeyer zog sich nach dem Tod seiner ersten Frau Anna und seines Brudes ein Jahr zurück
Der Musiker verlor 1998 seine erste Frau Anna Henkel-Grönemeyer, die mit 45 Jahren den Folgen einer Brustkrebserkrankung erlag.
Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor: Felix (34) und Marie (35). Nur wenige Tage, bevor seine Anna aus dem Leben gerissen wurde, starb auch seinen Bruder Wilhelm an Krebs. Der Galerist wurde nur 44 Jahre alt.
Ein ganzes Jahr zog sich Grönemeyer damals nach dem Verlust zurück. In einem älteren Interview mit dem Magazin "stern" blickte der Schauspieler und Komponist auf das dunkle Kapitel in seinem Leben zurück.
"Ja, denn wenn man so eine Katastrophe erlebt, ist man völlig hysterisch, zerrüttet und ängstlich", befürchtete Grönemeyer, nie wieder Musik machen zu können.
Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa