Herbert Grönemeyer: "Die Ostdeutschen sind nicht unsere Sorgenkinder"
Dresden - Herbert Grönemeyer (66) hat mit Blick auf die aktuellen Krisen ein gesellschaftliches Umdenken gefordert.
"In drei, vier Jahren ticken wir bestimmt positiver. Wir sollten uns derweil mehr mit uns als Gemeinschaft beschäftigen: Was macht uns aus? Was wollen wir zusammen bauen und schaffen für unser Gemeinwohl?", sagte er im Interview mit der "Sächsischen Zeitung".
Man müsse etwa überdenken, wie Ostdeutsche und deren Belange gesehen werden: "Die Ostdeutschen sind nicht unsere Sorgenkinder, denen muss man keinen Stempel aufdrücken", so Grönemeyer.
Weil auf diesem Wege keine Versäumnisse der letzten Jahrzehnte ausgeräumt würden, sei das Amt des Ostbeauftragten der Bundesregierung "eine Unverschämtheit", kritisierte er. Eher solle es einen Beauftragten für Gemeinsinn geben. "Wir sind ein Land, 16 Bundesländer in Europa, fertig."
Grönemeyer wurde 1956 im niedersächsischen Göttingen geboren. Unter anderem mit "Mensch" und "Bochum" feierte er deutschlandweit Erfolge.
Sein neues Album "Das ist los" erschien Ende März dieses Jahres.
Titelfoto: dpa/Sina Schuldt