"Danke an alle Unbelehrbaren": Musiker Heinz Rudolf Kunze kritisiert Impfverweigerer
Hannover - Angesichts von mehr als 100.000 Corona-Toten in Deutschland hat Musiker Heinz Rudolf Kunze (64) kein Verständnis für Impfgegner oder Impfzauderer.
"Im Moment leben wir mit Rückschritten und Rückschlägen", sagte der Sänger und Komponist der Deutschen Presse-Agentur in Hannover.
"Noch mal danke an alle Unbelehrbaren, die sich nicht impfen lassen und die jetzt wahrscheinlich im Winter dafür sorgen werden, dass es auch im Konzertbetrieb in geschlossenen Räumen zu Verschärfungen kommen wird."
Die Künstler-Branche gehöre zu den am meisten betroffenen Berufen. "Uns hat es schon richtig die Suppe verhagelt. Nächstes Jahr im Frühjahr könnte es sein, dass es die Hälfte von uns nicht mehr gibt. Die Reichen, die Superstars, die können auch noch fünf Jahre pausieren. Das macht denen gar nichts. Aber die kleinen Künstler, die erwischt es als erste."
Im Technik-Bereich hätten sich viele schon neue Jobs gesucht. "Es wird nächstes Jahr einen krassen Mangel an Bühnentechnikern geben", sagte Kunze.
Der in Osnabrück aufgewachsene Musiker, der in der Nähe von Hannover lebt, kritisierte, dass in der Pandemie mit unterschiedlichen Maßstäben gemessen werde. Kunze sagte: "König Fußball darf immer. Der hat einfach eine stärkere Lobby. Es sind wahrscheinlich auch mehr Politiker Fußball-Fans als Musik-Fans, was für ihren geistigen Horizont spricht."
Der Deutschrocker feiert Dienstag (30. November) seinen 65. Geburtstag, seit 40 Jahren steht er auf der Bühne. Aus diesem Anlass veröffentlichte er vor kurzem das Best-Of-Album "Werdegang". Für das Frühjahr 2022 ist eine Jubiläumstour geplant.
Titelfoto: Michael Matthey/dpa