Guido Maria Kretschmer gibt Berlin-Statement ab: "Das ist traurig"
Berlin/Hamburg - Aus Sicht von Modedesigner Guido Maria Kretschmer (58, "Shopping Queen") hat die deutsche Hauptstadt ihre besten Tage hinter sich.
"Berlin hat ein bisschen seinen Charme verloren, das ist traurig", sagte der Wahlhamburger in einem Interview mit der "Berliner Zeitung" anlässlich der Veröffentlichung seines neuen Buchs "19.521 Schritte".
Die Stadt sei rauer und ungepflegter als früher, wird der Juror zitiert.
Kretschmer beklagte zudem, dass die Menschen kurz angebunden seien. Den Alltag in der Millionenmetropole erlebe er als schnelllebig. Wer gebürtige Berliner suche, habe es seiner Einschätzung nach schwer.
Dennoch spricht der deutsche Fernsehmoderator der Stadt beruflich wie privat seinen Dank aus. "Berliner Freunde halten oft gut zusammen", lautete das Fazit des 1965 in Münster (Westfalen) geborenen Modepapstes.
In dem Interview sagte der Fashionguru, dass er sich vor dem Umzug nach Hamburg vor zwei Jahren noch nicht richtig von Berlin verabschiedet habe.
Guido Maria Kretschmer verrät den Grund für den Umzug von Berlin nach Hamburg
Noch immer habe er eine Wohnung in Berlin-Schöneberg, in der er jahrelang nicht mehr lebte und die er eigentlich aufgeben wollte.
"Und dann bin ich rein und dachte, sie ist noch wie früher", erzählte der 58-Jährige, der den West-Bezirk als "Multikulti-Platz" mit vielen Alt-Berlinern bezeichnet.
Als Grund für den Umzug in die Hansestadt nannte er einen Beinahe-Unfall auf der Rückfahrt nach Berlin. Dieser ist in seinen Worten "glimpflich" ausgegangen, "aber in dem Moment wusste ich, dass es an der Zeit ist, zu gehen".
Für ihn bleibe die Spreemetropole aber ein Zuhause. "Eigentlich hatte ich Berlin satt, mit dem Buch aber habe ich mich mit ihrem Charakter versöhnt", gab Kretschmer zu, weil die Stadt mit "sehr speziellen Menschen" gefährlich sein könne.
Sein Buch "19.521 Schritte. Vom Glück der unerwarteten Begegnungen" über Berlin, Nächstenliebe und Toleranz ist am 18. Oktober im Heyne Verlag erschienen.
Titelfoto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa