Jauch-Fauxpas bei TV-Quadrell: Hat er historischen Merz-Bierdeckel zerstört?

Von Christoph Driessen

Bonn - Der historische Bierdeckel mit dem Steuerkonzept von Friedrich Merz (69), den Moderator Günther Jauch (68) im Fernsehstudio fallen ließ, ist unbeschädigt geblieben.

Harald Biermann, Präsident der Stiftung Haus der Geschichte, kann aufatmen. Der historische Bierdeckel ist unbeschädigt.  © Federico Gambarini/dpa

Das hat Harald Biermann, Präsident des Hauses der Geschichte, bestätigt. "Das Objekt ist ein robuster Bierdeckel, der unbeschädigt und weiterhin völlig intakt ist", sagte Biermann der Deutschen Presse-Agentur.

"Herr Jauch wusste, dass er den Bierdeckel notfalls nur am Rand anfassen sollte, das hat er getan." Später fiel ihm der Bierdeckel allerdings herunter, sodass er ihn aufheben musste.

Jauch hatte den Bierdeckel in der TV-Vierer-Runde der vier Kanzlerkandidaten von Union, SPD, AfD und Grünen präsentiert. Merz hatte darauf 2003 ein Modell für ein radikal vereinfachtes Steuersystem gekritzelt. Dadurch erlangte der Bierdeckel Berühmtheit und wanderte ins Museum.

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Biermann sagte zu dem Malheur: "Museen stehen immer vor dem Dilemma, historische Originale sowohl bewahren als auch durch Präsentationen vermitteln zu wollen." Jede Präsentation sei eine Abwägungsentscheidung.

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Die Live-Sendung mit den vier Kanzlerkandidaten von CDU, SPD, AfD und Grünen wurde von Pinar Atalay (46, l.) und Günther Jauch (68, r.) moderiert.  © Kay Nietfeld/dpa-Pool/dpa

"Der Bierdeckel steht zukünftig für den Bundestagswahlkampf 2025"

"Die Präsentation in einer TV-Sendung erreicht auch ein Publikum, das sonst die historischen Originale teilweise nicht zu sehen bekäme, und ist damit auch Teil des Bildungsauftrags des Museums."

Geschichte werde von Menschen gemacht, und dazu gehörten manchmal auch unvorhergesehene Situationen und Pannen.

"Der Bierdeckel steht damit zukünftig nicht nur für das Thema Steuerpolitik, sondern auch für den Bundestagswahlkampf 2025", so Biermann.

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