"Um alldem ein Ende zu setzen": Hat Gil Ofarim ein falsches Geständnis abgelegt?

Leipzig - Wohl kaum ein Promi-Prozess hat in den vergangenen Jahren für so viel Wirbel gesorgt wie das Verfahren rund um Gil Ofarim (42). Jetzt äußerte sich der Musiker gegenüber RTL zu dem "größten Fehler seines Lebens".

Gil Ofarim (42) sprach in einem RTL-Interview über seinen Prozess wegen Verleumdung und falscher Verdächtigung.
Gil Ofarim (42) sprach in einem RTL-Interview über seinen Prozess wegen Verleumdung und falscher Verdächtigung.  © Hendrik Schmidt/dpa

"Mich hat das sehr krank gemacht", erzählt der 42-Jährige im RTL-Interview über die Zeit nach der Veröffentlichung seines umstrittenen "Davidstern"-Instagram-Videos. In dem Reel hatte er den Manager des Leipziger Westin Hotels des Antisemitismus bezichtigt.

Die geäußerten Vorwürfe in seinem Instagram-Video - der Manager habe ihn dazu aufgefordert, seine Davidstern-Kette wegzupacken - waren also gelogen ... oder?

In dem neuen Interview sagt Ofarim kryptisch: "Ich habe die Schuld auf mich genommen, um alldem ein Ende zu setzen." Laut RTL soll der Musiker sogar angedeutet haben, seine Anwälte hätten ihn damals zu dem Geständnis gedrängt, damit das Verfahren eingestellt wird.

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"Es war Teil der Verfahrensabsprache, dass Gil Verantwortung übernimmt und es ist häufig von taktischen Erwägungen geleitet, sich für eine Einstellung des Verfahrens zu entscheiden", sagte sein Anwalt Alexander Stevens am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.

Sowohl mental als auch körperlich sei Ofarim damals nicht mehr in der Lage gewesen "weiterzumachen" - weshalb er am 28. November 2023 vor dem Landgericht dann tatsächlich erstmals nicht durch seine Anwälte sprach, sondern selbst das Wort ergriff und zugab: "Die Vorwürfe treffen zu. Ich möchte mich bei Ihnen entschuldigen. Es tut mir leid."

Ofarim während des Prozesses mit seinem Anwalt Alexander Stevens.
Ofarim während des Prozesses mit seinem Anwalt Alexander Stevens.  © Ralf Seegers

Gil Ofarim zieht Konsequenzen und will sich nicht mehr öffentlich zu politischen Themen äußern

Die Veröffentlichung des Reels sei der "schlimmste Fehler seines Lebens" gewesen, so Ofarim. Seit dem Skandal leide er unter anderem unter einer posttraumatischen Belastungsstörung.

Und er hat seine Konsequenzen daraus gezogen: "Ich werde mich öffentlich nicht mehr zu irgendwelchen politischen Themen äußern. Denn es ist ein sehr sehr schmaler Grat."

Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa

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