"Wo bleibt die Entschuldigung?": Gil Ofarim meldet sich zurück und erntet den nächsten Shitstorm
München - Erst am Dienstag meldete sich Gil Ofarim (41) nach vier Monaten Funkstille aus der Versenkung zurück, nun hagelt es erneut Kritik an dem Musiker. Der Grund: Die Art und Weise seiner Rückkehr.
Ofarim hatte am Dienstag ein Video auf seinem ansonsten verwaisten Instagram-Kanal gepostet und darin auf einen Sale aufmerksam gemacht. Was es damit auf sich hat, ließ der 41-Jährige zunächst offen. Lediglich einen Countdown fügte er hinzu, der am Donnerstag, um 0 Uhr, endete.
Mit etwas Verspätung folgte dann die Bekanntmachung, dass der Musiker einen Teil seiner Gitarrensammlung sowie Verstärker verkaufen wolle - und einen Neustart wagt.
"Das Leben geht weiter, step by step. Ich werde mich wieder der Musik widmen und an meiner neuen Scheibe schreiben! Alles auf Hoffnung! Gil", heißt es in einem Statement, das Ofarim auf Instagram veröffentlichte.
Darunter hagelt es seitdem Kritik. "Alter dein Ernst? Als wenn nichts wäre wieder da!", schrieb dort ein User. "Jeder Mensch macht Fehler, aber wenn man Sch... baut, sollte man sich erstmal entschuldigen", ein anderer. "Wo bleibt die Entschuldigung?", brachte ein Kommentar die Forderung vieler Follower auf den Punkt.
Wie steht es um die Zahlung der Geldauflage?
Ofarim hatte 2021 einen Hotelangestellten in Leipzig des Antisemitismus bezichtigt und behauptet, er habe ihn wegen einer Halskette mit Davidstern diskriminiert. Das Video mit Anschuldigungen sorgte deutschlandweit für Entrüstung. Es folgten Morddrohungen gegen den Hotelangestellten, der daraufhin untertauchen musste.
Leipzigs Polizei und Staatsanwaltschaft leiteten umfangreiche Ermittlungen ein, die schließlich dazu führten, dass der Musiker angeklagt wurde. Der Vorwurf: Verleumdung und Beleidigung.
Während des Prozesses gab Ofarim dann zu, gelogen zu haben. Das Verfahren wurde daraufhin gegen eine Geldauflage gegen eine Geldauflage von 10.000 Euro eingestellt. Zusätzlich sollte der Musiker ein Schmerzensgeld in unbekannter Höhe an den Angestellten zahlen. Da kein Urteil ergangen ist, gilt Ofarim rechtlich nicht als schuldig.
Ob die Versteigerung nun in Zusammenhang mit dem Ausgang des Gerichtsprozesses steht, ist unklar. Ofarim hat bis Ende Mai Zeit, die Zahlung der Geldauflage zu veranlassen. Diese soll zur Hälfte an die jüdische Gemeinde in Leipzig und an den Trägerverein des Hauses der Wannseekonferenz gehen. Einem Bericht des Mitteldeutschen Rundfunks zufolge will sich das Leipziger Landgericht kommende Woche zum Stand der Zahlungsnachweise äußern.
Unter dem Neustart-Post fielen auch versöhnlichere Töne. "Menschen machen Fehler, Menschen lernen daraus", schrieb auch ein User.
Titelfoto: Bildmontage: Hendrik Schmidt/dpa