Bochum - Dreieinhalb Jahre nach seinem Davidstern-Skandal arbeitet Gil Ofarim (42) weiter an seinem Comeback. Mit einem Konzert im Bochumer Club "Matrix" will der Sänger am heutigen Donnerstag seine Rückkehr auf die Bühne feiern. Im Umfeld des Musikers sorgte der Auftritt offenbar jedoch für deutliche Sicherheitsbedenken.
Denn wie die "Bild"-Zeitung berichtet, soll der Veranstalter der Show bereits im Dezember Kontakt zur Bochumer Polizei aufgenommen und eine Demo für den Konzertabend angemeldet haben. 50 Teilnehmer sollte die angebliche Kundgebung umfassen, die von 15 bis 23 Uhr gemeldet war.
Ofarims Manager habe das Vorgehen gegenüber der Zeitung eingeräumt, erklärte dazu: "Wir wollen alles tun, damit es geordnet abläuft."
Demnach sei das Ziel gewesen, möglichem Gegenprotest bereits im Vorfeld entgegenzuwirken. Immerhin wäre es nicht das erste Mal, dass gegen ein Konzert demonstriert wird, wie unter anderem das Beispiel Rammstein und Till Lindemann (62) zeigt. Auch Ofarim habe im Vorfeld konkrete Droh-Nachrichten bis hin zu Morddrohungen erhalten.
Zwar wurde die Demonstration letztlich nicht bestätigt. Die Polizei habe ihre Beamten, die ohnehin im Dienst sind, aber hinsichtlich des Konzerts sensibilisiert. "Sie werden die Veranstaltung im Auge behalten", hieß es.
Gil Ofarim: Hat er im Prozess ein falsches Geständnis abgelegt?
Bei dem Konzert selbst, zu dem nach aktuellem Stand um die 200 Gäste erwartet werden, sollen indes drei Security-Mitarbeiter mehr als sonst eingesetzt werden.
Gil Ofarim hatte im Oktober 2021 behauptet, in einem Leipziger Hotel wegen seiner Davidstern-Kette antisemitisch beleidigt worden zu sein. Während des Gerichtsprozesses, der zwei Jahre wegen einer deutlich anderen Beweislage gegen ihn geführt wurde, gab er schließlich zu, die Unwahrheit gesagt zu haben.
Im April vergangenen Jahres meldete sich der Musiker schließlich zurück. Zuletzt sorgte er mit der Behauptung für Aufsehen, in dem Prozess ein falsches Geständnis abgelegt zu haben. So sagte er gegenüber RTL: "Ich habe die Schuld auf mich genommen, um alldem ein Ende zu setzen."