Ermittlungen gegen Fynn Kliemann eingestellt: So viel muss er zahlen!
Stade - Achteinhalb Monate ermittelte die Staatsanwaltschaft Stade gegen Influencer Fynn Kliemann (34), jetzt wurden die Ermittlungen eingestellt - gegen die Zahlung einer Geldstraße.
Wie der "Business Insider" am Donnerstag von der zuständigen Staatsanwaltschaft erfuhr, muss der YouTuber 20.000 Euro zahlen. Je ein Viertel davon gehe demnach an eine der folgenden Organisationen: Unicef, der Kinderschutzbund, Ärzte ohne Grenzen und die Arche.
Oberstaatsanwalt Kai Thomas Breas teilte gegenüber dem "Business Insider" dazu mit, dass die Zahlungen von dem heftig in die Kritik geratenen Unternehmer nicht als Spende abgesetzt werden könnten.
Der 34-Jährige bleibe durch die Zahlung der Geldstrafe ohne Vorstrafen. Die Staatsanwaltschaft sei demnach im Zuge der Ermittlungen zu dem Schluss gekommen, dass der Betrugsvorwurf vor Gericht "vermutlich keine Grundlage gehabt hätte".
Lediglich "Tatbestände einer Strafbaren Werbung nach § 16 des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb" seien erfüllt - ob es zu einer Verurteilung gekommen wäre, sei unklar. Die Summe, die der Influencer zahlen müsse, orientiere sich aber am üblichen Strafmaß.
Die Ermittlungen gegen andere beteiligte Parteien, darunter Kliemanns Ex-Geschäftspartner Tom Illbruck, dauern indes an. Illbruck hatte einer Einstellung des Verfahrens gegen eine Geldauflage nicht zugestimmt.
Fynn Kliemann soll bei seinen Corona-Masken betrogen haben
Im Mai hatten Recherchen des "ZDF Magazin Royale" um Satiriker Jan Böhmermann (41) aufgedeckt, dass Kliemann bei der Produktion und dem Verkauf von angeblich fair in Europa hergestellten Corona-Masken betrogen haben soll.
Darüber hinaus sollen 100.000 eigentlich unbrauchbare Masken an Flüchtlingslager in Bosnien und Griechenland gespendet worden sein.
Die Enthüllungen hatten große Konsequenzen für den YouTuber: So distanzierten sich zahlreiche Kooperationspartner von dem gebürtigen Niedersachsen, beendeten die Zusammenarbeit. Kliemann selbst zog sich wenig später aus der Öffentlichkeit zurück.
Titelfoto: Hauke-Christian Dittrich/dpa