Darum rudert Fynn Kliemann zurück und sieht ein: Es kann doch nicht jeder Kunst machen
Zeven - Jeder kann Kunst machen, das war eigentlich bislang Fynn Kliemanns (33) Devise. Dass das nur bedingt stimmt, ist dem 33-Jährigen am Freitag klar geworden. Oder wie er es selbst treffend formulierte: "Pff! Das ist teuer!"
Seit einiger Zeit schwingt Fynn Kliemann selbst den Pinsel, die Spraydose und seine Finger. Zu hartem Hip-Hop geht es in seinem Atelier rund. Auch gerne mal mitten in der Nacht.
Dass dieser Luxus nicht jedem vergönnt ist, und Kunst, zumindest wenn man mit Öl auf Leinwand arbeitet, ein Privileg ist, machte er sich und seinen Followern in seiner Instagram-Story deutlich.
893,14 Euro gab Fynn am Freitag für Leinwände und Farben aus. "Einmal die Woche", so der Kommentar des Künstlers zu der enorm hohen Rechnung.
Ursprünglich gab das Zevener Multitalent wohl weniger für seine Materialschlacht aus. Er bestellte seine Leinwände und dergleichen einfach online. Dass das nicht der beste Weg war, wurde ihm offensichtlich erst kürzlich klar. Riesige Pappkartons, zu viel Fahrerei durch das ganze Land für nur eine Leinwand.
"Das ist auch Quatsch", so der 33-Jährige. Da käme er lieber "hier hin". Wohin genau, wollte Fynn zwar nicht verraten, aber vermutlich meinte er einen Künstlerbedarf-Händler seines Vertrauens.
Einziger Wermutstropfen? Das ist ganz schön teuer. Die Materialkosten seien eine Barriere. "Es kann nicht jeder malen, du brauchst 'n bisschen Kohle, um das zu machen."
Kunst machen ist ein teurer Spaß, weiß Fynn Kliemann
Eine aufgespannte Leinwand, gerade auch im Großformat sei teuer. Das gelte auch für die Farbe. Für eine kleine Tube zahlt Fynn zwischen acht und zwölf Euro.
Da der Künstler davon etliche verbraucht ("Alter, die knall ich dir da in zwölf Sekunden drauf!"), eine ordentliche Investition. Und sicher keine Übertreibung, wie man an der Kunst selbst sieht.
Ein teurer Spaß. Einer, den sich eben doch nicht jeder leisten kann. Zumindest Kunst auf Leinwand mit Öl und Acryl-Farbe, relativierte Fynn noch in seiner Story.
Denn wenn nicht Fynn, wer dann weiß, dass auch "auf Pappe mit 'nem Edding" Kunst sein kann.
Titelfoto: Screenshot/Instagram/fimbim