So feiert die Fürstin in Afrika: Gloria von Thurn und Taxis wird 60
Regensburg - Sie sagt, was sie denkt, und schert sich zumeist wenig darum, was die Leute darüber denken: Gloria Fürstin von Thurn und Taxis polarisiert. Mit erzkonservativen Ansichten bringt sie die einen gegen sich auf, andere applaudieren ihr. Am Sonntag wird die Regensburger Schlossherrin 60. Ihren Geburtstag verbringt sie im Urlaub.
Ostafrika statt Regensburg: Gloria von Thurn und Taxis feiert ihren 60. Geburtstag (23. Februar) nicht zu Hause, sondern in Kenia.
Dort gehört ihr seit vielen Jahren am Indischen Ozean ein Haus.
"Der Festtag beginnt in der katholischen Gemeinde in Watamu Kenia mit einer Dankesmesse. Danach lade ich meine kenianischen Patenkinder und meine Nichte Pilar in den Beachclub zum Mittagessen ein. Dort spielt eine kleine Liveband", sagte sie der "Welt am Sonntag".
Nach ihrer Rückkehr werde sie eventuell in ihrem Schloss St. Emmeram in Regensburg nachfeiern. "Aber festlegen möchte ich mich jetzt noch nicht. Wenn ich Sachen zu früh plane, habe ich hernach keine Lust mehr, sie umzusetzen", sagte sie.
Gloria von Thurn und Taxis, geborene Gräfin von Schönburg-Glauchau, heiratete 1980 im Alter von 20 Jahren den 34 Jahre älteren Fürst Joannes von Thurn und Taxis. Sie wandelte sich dabei von der Punk-Fürstin zur Unternehmerin und schließlich zur Verfechterin erzkonservativer Ansichten.
"Ich bin wesentlich gelassener oder, sagen wir, cooler geworden", sagte sie der Zeitung.
Provokative Society-Lady: Gloria von Thurn und Taxis polarisiert
Gloria von Thurn und Taxis ist Mutter und Großmutter, Unternehmerin, Großgrundbesitzerin, Konzertveranstalterin, Society-Lady und Kunstliebhaberin - Politikerin würde sie aber nicht werden wollen, wie sie kürzlich ARD-Moderatorin Sandra Maischberger sagte.
In politischen Debatten erhebt sie jedoch gerne ihre Stimme, etwa in Fragen des Klimaschutzes oder als strikte Abtreibungsgegnerin sowie Verfechterin des priesterlichen Zölibates.
Zur jüngsten Diskussion um eine Abschaffung des Zölibates sagte sie bei "Maischberger", das würde das Ende der katholischen Kirche bedeuten. Das Priestertum solle so entsakramentalisiert und damit zerstört werden - wobei die katholischen Kirchen voll seien. In evangelischen Kirchen sei dagegen nichts los.
Deutlich sagte sie, die Grünen jedenfalls niemals wählen zu wollen - letztlich sei sie als Waldbesitzerin ohnehin grün. Und in Maßnahmen zum Stopp des Klimawandels sieht sie den Versuch, den Bürgern noch mehr Steuergelder aus der Tasche zu ziehen. Um die Erderwärmung aufzuhalten, müsse man vielmehr sein Konsumverhalten ändern.
Bei einem TV-Talk Ende vergangenen Jahres im oberpfälzischen Regenstauf sorgte sie für Raunen im Publikum, als sie sagte, US-Präsident Trump sei eine Respektsperson, von der sie sich durchaus ein Foto aufhängen würde. Begründung: Trump habe in den USA die Abtreibungsindustrie gestoppt (TAG24 berichtete).
Eines ist jedenfalls klar: Gloria von Thurn und Taxis polarisiert. Und vielleicht tut sich für sie ein weiteres Standbein auf - wenn auch nicht in der Politik, wie sie zu Sandra Maischberger sagte. Sondern: "Ich gehöre auf eine Comedy-Bühne."
Titelfoto: picture alliance / dpa