Beckenbauer auf einem Auge blind! Kaiser kann DFB-Elf nur vor TV die Daumen drücken
München - Am heutigen Mittwoch trifft die deutsche Nationalmannschaft in Katar in ihrem ersten Gruppenspiel der WM auf Japan. Franz Beckenbauer (77) wird das Duell nur vor dem TV verfolgen, sein Gesundheitszustand lässt nicht mehr zu.
"Ich drücke unserer Mannschaft vor dem Fernseher die Daumen", erklärte die lebende Legende, die als Spieler 1974 und als Trainer 16 Jahre später jeweils den Weltmeisterpokal gen Himmel hieven konnte, gegenüber Bunte. Ins Emirat reisen werde er nicht.
"Ich hatte auf einem Auge einen sogenannten Augeninfarkt. Rechts sehe ich leider nichts mehr", offenbarte Beckenbauer, der sich schon lange aus der Öffentlichkeit weitestgehend zurückgezogen hat. Er komme mit der Einschränkung zwar klar, müsse allerdings auch auf sein Herz aufpassen.
Das bis heute letzte Mal sei er vor einem Jahr in einem Stadion gewesen, schilderte der 77-Jährige und schob nach: "Wissen Sie, das ist ganz schön anstrengend." Jeder frage ihn, wie es ihm gehe - und er müsse "dann jedem das Gleiche sagen".
Auch erhalte er derzeit besonders viel Post. "Die Leute denken wohl, der lebt nimmer lang", scherzte Beckenbauer mit einem Blick auf die zahlreich eingehenden Autogrammwünsche. "Aber ich versuche, euch noch eine Weile erhalten zu bleiben."
Daumen drücken muss der "Kaiser" ab 14 Uhr, dann wird es im Khalifa International Stadium für die DFB-Elf ernst.
Titelfoto: Ina Fassbender/dpa